web.de, 03.12.2000

Neue Welle der Gewalt in palästinensischen Gebieten

Zahlreiche Verwundete bei Feuergefechten und Messerangriffen

Jerusalem (AP)

Eine neue Welle der Gewalt hat am Sonntag die palästinensischen Gebiete überrollt. Zwölf Palästinenser wurden in einem Dorf nahe Bethlehem bei einem Zusammenstoß mit israelischen Soldaten und jüdischen Siedlern verwundet, wie Augenzeugen und Krankenhausmitarbeiter berichteten. Sie wurden den Angaben zufolge mit scharfer Munition beschossen. Die israelische Armee nahm zunächst keine Stellung zu den Berichten. Vorher hatte das Militär aber berichtet, Bewohner des Dorfes hätten Steine und Brandsätze auf israelische Fahrzeuge geworfen. Dabei sei eine Frau verletzt worden. Die Armee habe das Feuer auf den Werfer der Brandsätze eröffnet.

An einer Straßenkontrollstelle nördlich von Jerusalem wurden zwei israelische Soldaten bei einem Messerangriff verletzt. Einer von ihnen erlitt gefährliche Halswunden. Der Angreifer konnte nach Militärangaben entkommen. Nach dem Angriff gab es einen Schusswechsel zwischen israelischen Soldaten und bewaffneten Palästinensern, bei dem Radioberichten zufolge drei Araber verwundet wurden. Zwischen den Ortschaften Bet Dschalla und Gilo in der Nähe von Jerusalem gab es erneut Feuergefechte zwischen israelischen Soldaten und bewaffneten Palästinensern.

Am Abend wurden nach Militärangaben an mindestens zehn verschiedenen Orten des Westjordanlandes und des Gazastreifens israelische Soldaten oder Fahrzeuge von Palästinensern angegriffen. Verletzte habe es dabei aber keine gegeben. Im Gazastreifen wurde ein Palästinenser unter dem Vorwurf festgenommen, an dem Anschlag auf einen Schulbus vor zwei Wochen beteiligt g ewesen zu sein, bei dem zwei erwachsene Israelis getötet und neun Kinder verletzt wurden.