web.de, 02.12.2000 14:31

Türkei protestiert gegen EU-Brief an Kurden

Zwei kurdische Rebellen getötet

Istanbul (AP)

Die Türkei hat die Europäische Union aufgefordert, sich von einem Brief an die verbotene Kurdische Arbeiterpartei PKK zu distanzieren. Das Außenministerium in Ankara bestellte am Freitag den EU-Gesandten Luigi Narbone ein, um seine Verärgerung mitzuteilen. «Dass die Europäische Kommission mit einer Terroristenorganisation in Verbindung steht, die eine Spaltung der Türkei anstrebt und für den Tod zehntausender unschuldiger Bürger verantwortlich ist, ist unverständlich und nicht akzeptabel», hieß es in einer Erklärung des Ministeriums.

Die Türkei erwarte von der Europäischen Kommission nun eine Erklärung, dass der Brief nicht ihre Position vertrete. Die türkische Nachrichtenagentur Anatolia berichtete, die Kommission habe bereits in einer Stellungnahme die Bedeutung guter Beziehungen zur Türkei betont und erklärt, der Brief sei ein Fehler gewesen.

Unterdessen töteten Soldaten in der Nähe der Stadt Hakkari im Südosten des Landes laut Behörden zwei kurdische Rebellen. Zu Zeitpunkt und Hintergrund des Vorfalls wurde keine Angaben gemacht. Seit dem Aufstand der PKK im Jahr 1984 wurden in der Türkei etwa 37.000 Menschen getötet, die meisten von ihnen Kurden. Nach der Gefangennahme des PKK-Führers Abdullah Öcalan kündigte die PKK das Ende ihres bewaffneten Kampfs an.