web.de, 01.12.2000 14:14

Zehntausende türkische Beamte treten in den Streik

Ankara (AP) Zehntausende türkische Beamte sind am Freitag für einen Tag in den Streik getreten und haben damit das öffentliche Leben lahm gelegt. Eine Dachorganisation von 15 Gewerkschaften rief zu der Arbeitsniederlegung auf, nachdem die Regierung eine Lohnerhöhung von zehn Prozent für das erste Halbjahr 2001 angeboten hatte. Die Inflationsrate in der Türkei liegt zurzeit bei etwa 50 Prozent. Die angebotene Lohnerhöhung entspricht dem strengen Programm zur Inflationsbekämpfung des Internationalen Währungsfonds (IWF). In Ankara und anderen Städten gingen die Beamten auf die Straßen, obwohl ihnen das Gesetz die Beteiligung an Streiks verbietet. Sie riefen «IWF raus» und forderten die Regierung zum Rücktritt auf. Das Innenministerium erklärte, es erwäge, Geldstrafen gegen die Streikenden zu verhängen.