Neue Zürcher Zeitung (CH), 30.11.

Finanzmittel-Appell für humanitäre Hilfeleistungen

Vier Milliarden Franken für die Uno

Genf, 29. Nov. (sda) Die Uno braucht für humanitäre Hilfsoperationen im kommenden Jahr umgerechnet fast vier Milliarden Franken, um weltweit rund 35 Millionen Menschen zu unterstützen. Im laufenden Jahr seien nur 55 Prozent der benötigten Gelder eingegangen, sagte die Uno-Hochkommissarin für das Flüchtlingswesen, Ogata, am Dienstag nach einem Treffen der Geberländer in Genf. 2000 sei diesbezüglich das «schlimmste» Jahr gewesen. Die Appelle für humanitäre Hilfe 2001 stehen unter dem Motto «Frauen im Krieg». Grosse Sorgen bereitete den Uno-Organisationen die unterschiedliche Antwort der Geberländer auf Krisen, betonte Ogata. Für Hilfsprogramme in Afghanistan etwa seien fast keine Gelder zur Verfügung gestellt worden. Das Gleiche gelte für die Region der Grossen Seen in Afrika. Das Uno-Flüchtlingshilfswerk musste im laufenden Jahr mehrere Programme kürzen.

Hoher Finanzbedarf auch beim IKRK Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) benötigt im kommenden Jahr eine Milliarde Franken. Der Betrag scheine zwar hoch, doch dies sei zur Finanzierung der Programme nötig, sagte der Generaldirektor Paul Grossrieder. Die internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften budgetiert im kommenden Jahr 341 Millionen Franken.