taz Nr. 6310 vom 30.11.2000, Seite 2

Irak will Embargo-Ende

Moskau fordert im Gegenzug von Bagdad die Wiederzulassung von UN-Abrüstungskontrollen

MOSKAU dpa Der Irak strebt mit einer diplomatischen Offensive und der Drohung, die Ölförderung zu stoppen, ein rasches Ende der seit zehn Jahren andauernden UN-Sanktionen an. Vizeregierungschef Tarek Asis flog als erster irakischer Politiker wieder ins Ausland und traf sich mit Vertretern Syriens, Chinas und Moskaus. Russland versuchte den Irak gestern zu überzeugen, wieder UN-Abrüstungskontrollen zuzulassen. Es müsse eine Formel gefunden werden, durch direkte Kontakte zwischen dem Irak und den UN die Überwachung verbotener Militärprogramme wieder aufzunehmen. Damit werde der Weg frei für die schrittweise Aufhebung der UN-Sanktionen gemäß allen Abrüstungsauflagen, erklärte der russische Außenminister Iwanow.