Frankfurter Neue Presse, 28.11.2000

Bis zu zwei Jahre Haft für Konsulatsbesetzer

Frankfurt. Haftstrafen von weniger als zwei Jahren hat die Staatsanwaltschaft für vier Kurden beantragt, die im Februar vergangenen Jahres an der Besetzung des griechischen Generalkonsulats in Frankfurt beteiligt waren. Nach Erkenntnissen der Ermittler handelt es sich bei den zwischen 26 und 38 Jahre alten Männern um Mitläufer, die sich des Hausfriedensbruchs und der Sachbeschädigung schuldig gemacht hätten. Die Staatsanwältin beantragte drei Mal 15 Monate und einmal 21 Monate Haft. Das Frankfurter Landgericht will sein Urteil am Montag verkünden.

Die Anhänger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK hatten gewalttätig gegen die Festnahme ihres Vorsitzenden Abdullah Öcalan protestiert und neben dem Konsulat das kenianische Fremdenverkehrsamt besetzt und dabei kurzfristig Geiseln genommen. Zahlreiche Teilnehmer sind von Frankfurter Gerichten bereits verurteilt worden.

Die bisher höchste Strafe mit fünfeinhalb Jahren Haft verhängte das Gericht gegen einen 40-jährigen Kurden, der bei der Besetzung des kenianischen Verkehrsbüros eine führende Rolle gespielt hatte.