junge Welt, 27.11.2000

Leserbriefe (...)

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Zu jW vom 22. November: »Fall Öcalan vor Menschenrechtsgericht«

Wir wissen, daß es der jungen Welt leider nicht möglich ist, überall mit eigenen KorrespondentInnen anwesend zu sein und deshalb auf Agenturmeldungen angewiesen ist. Die AFP-Meldung über die Demonstration am 21. November in Strasbourg ist nicht nur zu kurz, sondern stellt die Ereignisse des Tages auch nicht wahrheitsgemäß dar. Als teilnehmende Gruppe an der Demonstration für die Freiheit und das Leben von Abdullah Öcalan und Frieden in Kurdistan stellen wir folgendes fest: 1. An der Demonstration der kurdischen Freiheitsbewegung nahmen nicht nur »Hunderte«, sondern knapp 40 000 Menschen teil. 2. An der zweiten Demonstration in Strasbourg nahmen ungefähr 2 000 türkische Nationalisten und Faschisten teil. Offen wurden Fahnen der faschistischen MHP gezeigt. Bei den Teilnehmern handelte es sich nicht um »Angehörige von Türken, die Opfer des bewaffneten Kampfes der PKK«, sondern wie schon gesagt, um Faschisten und Nationalisten, die provozieren wollten. Allerdings ließ sich niemand! darauf ein. 3. Im Artikel wird von »Opfern des bewaffneten Kampfes der PKK« gesprochen. Daß es sich dabei um gefallene türkische Soldaten handelt, verschweigt der Artikel. Die türkische Armee, die für den Krieg, die Massaker an der kurdischen Zivilbevölkerung und den täglichen Terror i n Kurdistan verantwortlich ist, wird in der AFP-Meldung vom Täter zum Opfer umgedichtet.

Wir nahmen an der Demonstration in Strasbourg teil, um das kurdische Volk und seine Partei, die PKK, in ihrem Kampf für Freiheit und Frieden in Kurdistan zu unterstützen. Und für die Freilassung von Abdullah Öcalan einzutreten.

Olaf Meyer, Antifaschistische Aktion Lüneburg/Uelzen