web.de, 13.11.2000 21:29

Iwanow drängt Irak zu Kooperation mit UN-Waffeninspektoren

Amerikanische und britische Bomber sprengen Radarstation

Bagdad (AP)

Bei einem Besuch in Bagdad hat der russische Außenminister Igor Iwanow die irakische Führung aufgefordert, die Rückkehr von UN-Waffeninspektoren in ihr Land zuzulassen. Dies würde die Aufhebung der internationalen Sanktionen gegen Irak ermöglichen, sagte Iwanow am Montag im staatliche Fernsehen. Es war die zweite Reise eines russischen Außenministers in den Golfstaat seit dem irakischen Einmarsch in Kuwait vor zehn Jahren.

Das über Irak verhängte Embargo schade auch der russischen Wirtschaft, sagte Iwanow, der in Bagdad mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten Tarik Asis zusammentraf. Russland ist der größte Handelspartner Iraks und hat sich im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen wiederholt für ein Ende der UN-Sanktionen eingesetzt, die vor allem die irakische Bevölkerung treffen.

Amerikanische und britische Kampfflugzeuge zerstörten unterdessen nach US-Angaben am Montag eine militärische Radarstation im Süden Iraks. Sie hätten damit auf irakischen Beschuss ihrer Flugzeuge reagiert, hieß es in einer Erklärung des US-Oberkommandos, die der Nachrichtenagentur AP in Kairo zuging. Ein irakischer Militärsprecher bestätigte laut Berichten der staatlichen Nachrichtenagentur INA den Angriff auf eine Einrichtung in Basra, rund 550 Kilometer südlich von Bagdad.