taz Nr. 6290 vom 7.11.2000

Deutscher ist Staatsfeind Irans

TEHERAN/BERLIN ap Die iranische Staatsanwaltschaft hat den Deutschen Thomas Hartmann als Staatsfeind angeklagt, weil er als Mitorganisator einer Islam-Konferenz in Berlin gegen iranische Sicherheitsinteressen verstoßen haben soll. Ähnliche Vorwürfe richten sich auch gegen vier Iraner. Die amtliche Nachrichtenagentur Irna berichtete gestern, Hartmann, ein ehemaliger taz-Redaktionsleiter, habe als Mitarbeiter der Heinrich-Böll-Stiftung an der Konferenz mitgewirkt, deren Zweck der "Sturz des iranischen Regierungssystems" gewesen sei. Hartmann hält sich zurzeit in Deutschland auf.