Frankfurter Rundschau, 2.11.2000

Statistisches Bundesamt

Kriegswaffen-Export hat sich verdoppelt

WIESBADEN, 1. November (dpa). Der deutsche Export von Kriegswaffen hat sich 1999 im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Die Hauptabnehmerländer der Waffen waren Israel und die Türkei. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte, stiegen die Gesamtausfuhren um 113 Prozent auf mehr als 2,8 Milliarden Mark - das ist der vierthöchste Wert seit 1981. Grund für die Zunahme waren vor allem zusätzliche Aufträge für Kriegsschiffe. Mit einem Wert von 1,9 Milliarden Mark machte allein dieser Zweig zwei Drittel der deutschen Kriegswaffen-Exporte aus.

Mehr Kriegswaffen-Exporte als 1999 gab es seit 1981 nur drei Mal. Der Höchstwert wurde 1991 mit 4,1 Milliarden Mark erreicht, da damals auch die Bestände der Nationalen Volksarmee veräußert wurden. 1984 wurden Waffen für fast 3,6 Milliarden Mark ausgeführt, 1983 betrug der Exportwert rund 3,3 Milliarden Mark. Den überwiegenden Teil der Waffen lieferte Deutschland 1999 an Länder, die der Nato angehören. Hauptabnehmer dieser Staaten war die Türkei vor den Niederlanden. Bei den Exporten in Länder außerhalb der Nato waren Israel, Brasilien und Südkorea vertreten.