web.de, 31.10.2000 18:44

Athen und Ankara wollen Differenzen innerhalb der NATO beilegen

Gespräch der Außenminister Griechenlands und der Türkei

Budapest (AP)

Griechenland und die Türkei wollen ihre Differenzen über die hoheitlichen Verhältnisse in der Ägäis in zweiseitigen Gesprächen und innerhalb der NATO beilegen. Darauf einigten sich die Außenminister beider Länder, Georgios Papandreou und Ismail Cem, am Dienstag bei einem Treffen am Rande einer NATO-Konferenz in Budapest. «Wir haben über einige der jüngsten Schwierigkeiten diskutiert und vereinbart, mit Vertrauen bildenden Maßnahmen fortzufahren», sagte Papandreou nach dem einstündigen Treffen.

Die seit einem Jahr verbesserten Beziehungen zwischen den beiden Nachbarländern waren in den letzten Wochen wegen Meinungsverschiedenheiten über den entmilitarisierten Status zweier Inseln in der Ostägäis wieder eingetrübt worden. Griechenland zog sich im September aus einem gemeinsamen NATO-Manöver mit der Türkei zurück, nachdem die türkische Luftwaffe griechischen Kampfflugzeugen das Überfliegen der griechischen Inseln Limnos und Ikaria verwehrt hatte. Nach Ansicht der Türkei haben diese Inseln einen entmilitarisierten Status, was von Athen bestritten wird.

Man habe sich darauf geeinigt, diesen Streitpunkt in zweiseitigen Gesprächen im Rahmen des atlantischen Bündnisses zu lösen, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. NATO-Generalsekretär Lord Robertson sei gebeten worden, dabei mit beiden Seiten zusammenzuarbeiten. Robertson nannte die Vereinbarung «einen wichtigen Schritt zur Vertrauensbildung».