Frankfurter Rundschau 31.10.2000

Konsulatsbesetzung

Bundesanwaltschaft klagt Kurdenführer an

pid CELLE, 30. Oktober. Ein hoher Funktionär der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) muss sich demnächst vor dem Oberlandesgericht Celle verantworten. Der Generalbundesanwalt in Karlsruhe hat den 40-jährigen türkischen Staatsangehörigen Halat K. wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung sowie Anstiftung zum schweren Hausfriedensbruch in zwei Fällen und Landfriedensbruchs angeklagt. Nach der Festnahme von Parteichef Abdullah Öcalan im Februar 1999 habe der 40-Jährige die Besetzungen der griechischen Generalkonsulate in Hannover und Frankfurt am Main angeordnet.

Der Beschuldigte soll zur Führung der PKK in Deutschland gehört haben. Ende der 90-er Jahre war er nach Angaben der Bundesanwaltschaft Leiter der PKK-Region Nord, zu der Hannover, Osnabrück, Salzgitter, Bielefeld und Kassel gehören.