web.de, 29.10.2000 22:15

Fünf Palästinenser von israelischen Soldaten erschossen

Jerusalem (AP) Bei neuerlichen Zusammenstößen zwischen israelischen Soldaten und Palästinensern sind am Sonntag im Westjordanland und dem Gazastreifen mindestens fünf Palästinenser getötet und rund 30 verletzt worden. Die israelischen Streitkräfte entsandten nach eigenen Angaben Panzer und Schützenpanzer zum Schutz jüdischer Siedler in den Gazastreifen. Es kam dort zu einem Feuergefecht zwischen israelischen Soldaten und bewaffneten Palästinensern, wie das militärische Oberkommando mitteilte. Nach Angaben palästinensischer Ärzte wurden ein 14-jähriger Junge und ein 31-jähriger Mann erschossen. In Nablus im Westjordanland wurden zwei Palästinenser von israelischen Soldaten erschossen und vier verletzt. Am Abend erschossen israelische Soldaten bei Dschenin einen Palästinenser. In Dschenin erlag außerdem ein 20-Jähriger seinen Schusswunden, die er zwei Tage zuvor bei einem Feuergefecht mit israelischen Soldater erlitten hatte. Gespräche zwischen dem israelischen Ministerpräsidenten Ehud Barak und dem Führer des rechtgerichteten Likud-Blocks, Ariel Scharon, über die Bildung einer Koalitionsregierung blieben unterdessen am Sonntag ohne Ergebnis. Barak, der derzeit über keine Mehrheit im Parlament verfügt, hatte noch zuvor im israelischen Militärrundfunk erklärt, die Gespräche mit Scharon machten Fortschritte. Letzte Einzelheiten würden allerdings noch diskutiert. Scharon gilt als Gegner des Friedensprozesses.