Delmenhorster Kreisblatt, 27.10.2000

Zehnmal weniger Asylbewerber

In drei Fällen von drohender Abschiebung vorläufiges Bleiberecht

iwi Delmenhorst. Um mehr als das Zehnfache zurückgegangen ist in den vergangenen fünf Jahren in der Stadt die Zahl der Asylbewerber, die auch bundesweit deutlich gesunken ist. Derzeit leben in Delmenhorst 35 Flüchtlinge - vor allem aus Jugoslawien, Irak, Sri Lanka und der Türkei - und warten auf den Ausgang ihres Asylverfahrens. Siegfried Pultar, Leiter der Ausländerbehörde, führt die Abnahme neben dem 1997 verschärften Asylrecht auch auf die Rückkehrhilfen für freiwillig ausreisende Flüchtlinge zurück. Ein Höchststand war 1995 mit 379 Asylbewerbern erreicht worden, 1999 hatte das Ausländeramt nur noch 114 registriert. Im Bundesgebiet war die Zahl der Asylsuchenden vom zweiten Halbjahr 1998 zur ersten Jahreshälfte 1999 um 17,2 Prozent gesunken - von 56 075 Bewerbern auf 46457. Neben dem Aufsehen erregenden aktuellen Asylfall des 18-jährigen Hasan Sevimli wurden in Delmenhorst in jüngster Zeit drei Fälle von drohender, aber abgewendeter Abschiebung bekannt: Neu aufgerollt wurde das Asylverfahren der kurdischen Familie Sungur und der Kurdin Safye Barlasceki. Auch die armenische Familie Cakir erhielt vorläufig Bleiberecht.