yahoo.com, 26. Oktober 2000, 02:28 Uhr

Heimatvertriebene griechische Zyprer protestieren in Nikosia

Nikosia (AP) Anlässlich des Besuchs des UN-Sondergesandten für Zypern, Alvaro de Soto, haben am Mittwochabend in Nikosia rund tausend griechische Zyprer aus dem türkisch besetzten Norden der Mittelmeerinsel gegen ihre Vertreibung und für ihr Recht auf Rückkehr demonstriert. Bürgermeister ehemals griechischer Orte und Städte in Nordzypern sprachen zu der Menge, die sich an der von UN-Blauhelmen bewachten Demarkationslinie versammelt hatte, die die zyprische Hauptstadt teilt. Sie forderten die Einhaltung der UN-Resolutionen, die die Rückkehr der rund 200.000 Griechen sowie den Abzug der 35.000 türkischen Soldaten und 85.000 dort angesiedelten Festlandstürken aus dem Norden Zyperns verlangt. Zypern ist seit der türkischen Invasion von 1974 geteilt. Im türkisch besetzten Norden wurde 1983 ein international nicht anerkannter türkischer Separatstaat ausgerufen. Während der Kämpfe im Sommer 1974 flohen etwa 200.000 griechische Zyprer aus dem Norden und 10.000 Türken aus dem Süden oder wurden vertrieben. Anlass des Einmarsches war damals ein von Anhängern der griechischen Militärdiktatur inszenierter Putsch mit dem Ziel der Vereinigung der Insel mit Griechenland. De Soto, der sich derzeit zu einem sechstägigen Besuch auf Zypern aufhält, bereitet in separaten Konsultationen mit den Führungen der griechischen und türkischen Zyprer die 5. Runde der Zypern-Gespräche vor, die am 1. November in Genf beginnen soll.