Berliner Zeitung, 05.10.2000

Risiko für Ausländer

vth. BERLIN, 4. Oktober. Sowohl Ausländer als auch Spätaussiedler sind überdurchschnittlich von Armut betroffen. Dies ist ein weiteres Ergebnis der Studie "Armut und Ungleichheit in Deutschland". Nach Angaben des Autors liegen deren Armutsquoten zwei- bis dreimal höher als die Quote der Gesamtbevölkerung.

Ein besonders hohes Risiko der Verarmung tragen nach der Studie türkische Migranten, Asylbewerber und Flüchtlinge. Migranten verblieben laut Hanesch auch häufiger und länger in Armut als andere untersuchte Personenkreise. Eine Verbesserung der Einkommenslage von Migranten könne laut Walter Hanesch "am ehesten durch die Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt wie durch den ungeteilten Zugang zu sozialen Rechten und Leistungen" realisiert werden.

Auch die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ursula Engelen-Kefer forderte für Migranten die "Teilnahme am Erwerbsleben". (vth.)