Frankfurter Rundschau, 4.10.2000

Ilisu-Staudamm

Schwedische Baufirma verlässt Konsortium

wal FRANKFURT A. M. Der schwedische Baukonzern Skanska zieht sich aus dem Konsortium für den Bau des umstrittenen Ilisu-Staudammes im Südosten der Türkei zurück. Gegner des Projekts begrüßen den Schritt der Skandinavier, die sich "ihre Finger schon in anderen Damm-Projekten verbrannt" hätten und "offensichtlich eine weitere Schädigung ihres Rufes verhindern wollen". Heike Drillisch von der Organisation Weed präzisiert, dass dies "ein schwerer Schlag für die Projektbefürworter ist, die noch immer glauben, dass der Ilisu-Staudamm in Einklang mit internationalen Standards gebaut werden kann".

Der Bundesregierung liegt ein Antrag der Ravensburger Firma Sulzer vor, Turbinen-Lieferungen mit einer Hermes-Bürgschaft zu sichern. Kritiker bemängeln schon lange den Umsiedlungsplan der Verantwortlichen in Ankara. Im Stausee sollen 52 Dörfer und 15 Städte untergehen.