yahoo, 10. 8. 2000

Anklage gegen zwei mutmaßliche PKK-Führer

Karlsruhe (Reuters) - Die Bundesanwaltschaft hat vor dem Bayerischen Oberlandesgericht Anklage gegen zwei mutmaßliche Führungsmitglieder der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK erhoben. Wie die Behörde am Donnerstag mitteilte, wird den beiden türkischen Staatsangehörigen kurdischer Abstammung, einem Mann und einer Frau, die Mitgliedschaft in einer krimineller Vereinigung und bandenmäßiges Einschleusen von Ausländern vorgeworfen. Der 41-jährige Mann hat nach Überzeugung der Bundesanwaltschaft seit März 1998 die PKK-Region Österreich geleitet. Die 39 Jahre alte Frau ist nach Angaben der Behörde seit Mai 1999 Leiterin von Berlin gewesen. Beide hätten unter Decknamen gearbeitet und an ständig wechselnden Aufenthaltsorten gewohnt.

Ihnen wird unter anderem vorgeworfen, mit Hilfe eines mittlerweile rechtskräftig verurteilten PKK-Führungsmitglieds vier Männer und zwei Frauen ohne gültige Aufenthaltserlaubnisse von Österreich eingeschleust zu haben. Innerhalb der PKK-Führung hat sich nach Einschätzung der Bundesanwaltschaft 1993 eine terroristische Organisation gebildet, deren Mitglieder bis August 1996 Anschläge gegen türkische und deutsche Einrichtungen verübten.

din/mor