web.de, 09.08.2000 21:22

Menschenschmuggler zu zehn Jahren Haft verurteilt Athen (AP)

Sechs Türken, die 334 illegale Einwanderer auf einem Holzboot von der Türkei nach Griechenland geschmuggelt haben, sind am Mittwoch zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Bei den Einwanderern, unter denen sich 97 Kinder befanden, habe es sich um Afghaner und Kurden aus der Türkei gehandelt, berichteten die örtlichen Medien. In einem 30 Meter langen Holzboot hatten die Menschen nach sechstägiger Fahrt am Sonntag die Insel Kreta erreicht. 40 Erwachsene und 27 Kinder mussten wegen Erschöpfung ins Krankenhaus gebracht werden. Die illegalen Immigranten gaben an, den Schmugglern für die Überfahrt zwischen 3.000 und 5.000 Mark pro Erwachsenen und 1.000 Mark pro Kind bezahlt zu haben. Sie wurden vorübergehend in einem Fußballstadion untergebracht. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Athina sagten die Schmuggler aus, nach Italien unterwegs gewesen zu sein, als ein Unwetter sie zwang, Kurs auf Kreta zu nehmen. Sie können gegen das Urteil Berufung einlegen. Jedes Jahr versuchen zehntausende Menschen aus dem Nahen Osten, Asien und Osteuropa illegal nach Griechenland zu gelangen, um dort Arbeit zu suchen oder in andere Länder der Europäischen Union weiterzuziehen.