web de 02.08.2000 21:24

Arafat sieht breite arabische Unterstützung für Palästinenser

Noch kein neuer Anstoß für Nahost-Friedensprozess - Walker in Saudi-Arabien

Gaza/Burdsch el Arab (AP) In der arabischen Welt gibt es nach den Worten des palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat breite Unterstützung für die Haltung der Palästinenser in den Verhandlungen mit Israel. Bei seiner Rückkehr von einer Reise nach Frankreich und verschiedene arabische Länder sagte Arafat am Mittwochabend in Gaza, alle arabischen Länder hätten eine solide und feste Haltung gezeigt und unterstützten das palästinensische Recht auf Ostjerusalem und das Rückkehrrecht der Flüchtlinge. Es sei eine sehr erfolgreiche Reise gewesen, sagte Arafat, der neben Frankreich Marokko, Sudan, Saudi-Arabien, Jemen, Tunesien, Algerien und Ägypten besucht hatte.

Letzte Station Arafats war am Mittwoch Burdsch el Arab (richtig) bei Alexandria, wo er mit der ägyptischen Regierung über eine gemeinsame arabische Haltung im Friedensprozess sprach. Nach der Unterredung mit Arafat erklärte am Nachmittag der ägyptische Außenminister Amr Mussa, die regen diplomatischen Aktivitäten nach dem Fehlschlag des Gipfeltreffens von Camp David hätten bisher noch keine neuen Anstöße für den Friedensprozess im Nahen Osten erbracht. Es seien noch keine neuen Vorschläge auf den Tisch gekommen, die Erfolgsaussichten für ein neues israelisch-palästinensisches Gipfeltreffen böten, sagte Mussa.

Zwei Tage zuvor war der von US-Präsident Bill Clinton in den Nahen Osten entsandte Außenamtsstaatssekretär Edward Walker in Alexandria gewesen und hatte Präsident Husni Mubarak und Mussa die Haltung der USA dargelegt. Am Dienstag folgte der jordanische König Abdallah II. und am Donnerstag erwartet Mubarak den israelischen Ministerpräsidenten Ehud Barak. Walker traf unterdessen am Mittwoch in Riad mit dem saudiarabischen Kronprinzen Abdullah zusammen. Nach Angaben eines saudischen Regierungsvertreters vertrat der Kronprinz Walker gegenüber die Haltung, dass es keine Friedenslösung im Nahen Osten geben werde, solange Israel sich nicht aus allen 1967 besetzten arabischen Gebieten zurückziehe und Jerusalem nicht Hauptstadt eines palästinensischen Staates werde.

Israel und die Palästinenser müssen sich bis zum 13. September auf ein endgültiges Friedensabkommen geeinigt haben. Alle Seiten haben ihre Bereitschaft bekundet, jederzeit zu einem neuen Gipfel zusammenzukommen, wenn genügend Aussicht auf Erfolg besteht.