junge Welt, 17.07.2000

Brandflasche auf Ausländerheim

Drei Kinder aus dem Kosovo bei Anschlag in Ludwigshafen verletzt

Nach dem Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim in Ludwigshafen löste die Polizei umgehend eine Großfahndung aus und suchte den Tatort mit Spürhunden ab. Es werde "in alle Richtungen" ermittelt, sagte am Sonntag ein Polizeisprecher in Ludwigshafen. Es wurden eine spezielle Ermittlungsgruppe gebildet und die Bevölkerung bei der Suche nach den Tätern um Mithilfe gebeten. Bei dem Anschlag waren in der Nacht zum Sonntag drei Kinder aus dem Kosovo verletzt worden, davon ein Mädchen schwer.

Ob die Tat einen fremdenfeindlichen Hintergrund hat, stehe noch nicht fest, sagte der Polizeisprecher weiter. Nähere Angaben zum Tathergang wollte er mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht machen. Nach bisherigem Ermittlungsstand warfen Unbekannte einen Molotow-Cocktail in das Gebäude. Dabei erlitt ein elfjähriges Mädchen schwere Brandverletzungen an beiden Beinen und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Ein weiteres Mädchen im Alter von zwölf Jahren und ein 14jähriger Junge erlitten durch eine zersplitterte Fensterscheibe leichtere Schnittverletzungen an den Händen. Die beiden leichtverletzten Kinder konnten nach kurzer Zeit aus der ärztlichen Obhut entlassen werden, hieß es.(ddp/jW)