web de 05.07.2000 14:28

Türkei vor Zypern-Verhandlungen pessimistisch

Dritte Gesprächsrunde unter Vorsitz von Annan

Genf (AP)
Unmittelbar vor Beginn der dritten Zypern-Runde hat sich die türkische Regierung skeptisch über den Erfolg der Gespräche geäußert. Ministerpräsident Bülent Ecevit sagte am Mittwoch vor Journalisten, er sei nicht sehr optimistisch. Es sei eine unbestreitbare Wahrheit, dass seit Jahren zwei unabhängige Staaten auf Zypern existierten. Solange dies ignoriert werde, könne es keine befriedigende Lösung geben, erklärte Ecevit.
Unter der Vermittlung von UN-Generalsekretär Kofi Annan wollten Vertreter beider Seiten am Mittwoch zu Verhandlungen über eine Wiedervereinigung der Insel zusammenkommen. An den Gesprächen sollten die Führer des griechischen und des türkischen Teils Zyperns teilnehmen, Glafcos Clerides und Rauf Denktasch. Denktasch will sich aber nur dann direkt mit Clerides treffen, wenn der türkische Teil Zyperns völkerrechtlich anerkannt wird.
Am Freitag schränkte Denktasch die Bewegungsfreiheit der UN-Friedenstruppe ein, um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen. Zypern ist seit der türkischen Invasion von 1974 geteilt. Die Türkei hat rund 35.000 Soldaten in dem nördlichen Drittel der Insel stationiert. Die türkisch-zyprische Republik wird lediglich von Ankara anerkannt.