dpa, 14.06.2000 12:15 MEZ

Papst-Attentäter Agca im Gefängnis in Istanbul

Istanbul (dpa) - Der türkische Papst-Attentäter Ali Agca ist nach seiner Begnadigung durch Italiens Staatspräsident Carlo Azeglio Ciampi in ein Istanbuler Gefängnis gebracht worden.

Der 43-Jährige ist nach Angaben von Justizminister Hikmet Sami Türk von Ärzten untersucht worden. Anschließend sei er am frühen Mittwochmorgen in eine Einzelzelle im Hochsicherheitsgefängnis Kartal untergebracht worden.

Agca muss wegen Mordes an einem türkischen Journalisten noch eine fast zehnjährige Haftstrafe verbüßen. Ihm war wenige Monate nach Antritt dieser Freiheitsstrafe die Flucht aus dem Gefängnis gelungen. Gegen Agca läuft zudem noch ein Verfahren wegen Raubes. Nach Angaben von Hikmet Sami Türk soll Agca in Kürze einem Richter vorgeführt werden.

Italiens Staatspräsident hatte am Dienstag die Begnadigung Agcas unterzeichnet und die sofortige Ausweisung angeordnet. Der türkische Rechtsextremist hatte Papst Johannes Paul II. am 13. Mai 1981 auf dem Petersplatz in Rom durch mehrere Schüsse lebensgefährlich verletzt. Er war in Italien zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Die Hintergründe der Tat wurden nie ganz geklärt.