DER STANDARD (A), 6. Juni 2000,

CHRONOLOGIE

13. Juli 1989: In einer Wohnung in der Wiener Landstraße werden der iranische Kurdenführer Abdul Rahman Ghassemlou, sein Stellvertreter Abdullah Chaderi und der Politologe Fadil Rasoul erschossen. Die mutmaßlichen Täter sind der stellvertretende Leiter des ausländischen Nachrichtendienstes der Revolutionsgardisten, Djafari Sahraroodi, sein Leibwächter Amir Mansour Borzorgian-Assl sowie der Leiter des Geheimdienstes für Kurdistan, Mustafa Ajvvadi. Sahraroodi wird, von einem Querschläger verletzt, in das Krankenhaus überstellt. Borzorgian wird festgenommen, Ajvvadi taucht unter. Obwohl sich Sahraroodi und Borzorgian widersprechen, wird Borzorgian in die iranische Botschaft gebracht.

15. Juli: Gegen Borzorgian und Sahraroodi werden Haftbefehle wegen "unterlassenere Hilfeleistung" ausgestellt. Aus dem Obduktionsbericht geht hervor, dass die Iraner auf die Kurden geschossen haben. 16. Juli: Zumindest einer der Killer, Borzorgian, befindet sich in der iranischen Botschaft. Der Untersuchungsrichter hält in einer Aktennotiz fest, dass der Chef der Staatspolizei vesucht habe, ihn zur Unterlassung neuer Haftbefehle zu bewegen. 17. Juli: Die Haftbefehle werden aufgehoben. 22. Juli: Der genesene Sahraroodi wünscht, heimreisen zu dürfen. Er wird per Polizeieskorte zum Flughafen gebracht. 27. Juli: Ein Lokalaugenschein am Tatort bestätigt, dass die Iraner gelogen haben. 28. November: Neuerdings werden Haftbefehle ausgestellt, diesmal wegen Mordverdachtes. Die Bewachung der iranischen Botschaft, in der sich Borzorgian noch immer befindet, wird gelockert. 30. November: Borzorgian reist ab.