web de 04.05.2000 11:08

Palästinensische Delegation empört über Angebot Israels

Erster Vorschlag Jerusalems über Gebiete Palästinas im Westjordanland

Eilat (AP)

Israel hat erstmals detaillierte Pläne darüber vorgelegt, welche Gebiete im Westjordanland ein künftiger Staat
Palästina umfassen soll. Wie am Donnerstag in dem israelischen Badeort Eilat aus palästinensischen
Delegationskreisen verlautete, sollen nach israelischen Vorstellungen etwa zwei Drittel des Westjordanlands
an Palästina übergeben werden. Den Angaben zufolge war die Fläche in mehrere unzusammenhängende
Teilstücke untergliedert.

Aus Empörung über das Angebot brach die palästinensische Delegation die Gesprächssitzung über ein
Rahmenabkommen mit Israel ab. Palästina beansprucht das gesamte Westjordanland und den Gazastreifen
als Staatsgebiet. Am späten Mittwochabend hatte der US-Vermittler Dennis Ross ein Treffen zwischen dem
israelischen und dem palästinensischen Verhandlungsführer, Oded Eran und Jasser Abed Rabbo, arrangiert.
Ob dabei auch über den Umfang des künftigen Staates Israel gesprochen wurde, wurde nicht bekannt.

Israel und Palästina wollten die Verhandlungen über ein Rahmenabkommen noch im Mai abschließen,
geraten aber zunehmend in Verzug. Ross rechnete am Mittwoch mit einer möglichen Einigung erst im Juni
oder Juli. Am Donnerstag wollte sich Ross zu Einzelgesprächen mit dem israelischen Ministerpräsidenten
Ehud Barak und dem palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat treffen.