web.de, 12.05.2000 16:19

US-Luftangriffe auf Irak dauern an

Bagdad meldet Entwicklung neuer Abwehrwaffe

Ankara/Bagdad (AP)

Amerikanische Kampfflugzeuge haben am Freitag den dritten Tag in Folge militärische Ziele im Norden Iraks angegriffen. Die Piloten hätten damit auf den Beschuss durch eine Flugabwehrstellung bei Baschikah, 400 Kilometer nördlich von Bagdad reagiert, teilte ein US-Militärsprecher mit.

Amerikanische und britische Flugzeuge kontrollieren die von den Alliierten eingerichteten Flugverbotszonen im Norden und Süden Iraks. Diese Zonen wurden nach dem Golfkrieg 1991 zum Schutz der dort lebenden Minderheiten eingerichtet. Irak hat die Beachtung des Flugverbots aufgekündigt, nachdem das Land im Dezember 1998 vier Tage lang amerikanischen und britischen Luftangriffen ausgesetzt war.

Unterdessen meldete die Führung in Bagdad die Entwicklung einer neuen Abwehrwaffe, mit der Luft-Boden-Raketen außer Kraft gesetzt werden können. Der Kommandeur der Luftwaffe, Generalleutnant Schahin Jasin, erklärte am Donnerstag in Bagdad, die Alliierten hätten in diesem Jahr mehr als 100 Raketen vom Typ HARM abgeschossen, von denen keine ihr Ziel getroffen habe. «Diese Raketen kommen vom Weg ab und gehen verloren, nachdem sie ihre Ziele verfehlt haben», sagte Jasin. Großbritannien und die USA wiesen die Erklärung als falsch zurück. Jasin sagte weiter, trotz der fast täglichen Angriffe sei die irakische Luftabwehr weiter in der Lage, amerikanische und britische Kampfflugzeuge mit Raketen anzugreifen, die irakischen Luftraum verletzten.