web.de, 12.05.2000 00:51

Irak setzt nach eigenen Angaben Anti-Radar-Raketen außer Kraft

USA und Großbritannien weisen Behauptung zurück

Bagdad (AP)

Irak kann nach eigenen Angaben mit einer neuen Technologie amerikanische und britische Anti-Radar-Raketen außer Kraft setzten. Der Kommandeur der Luftwaffe, Generalleutnant Schahin Jasin, erklärte am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Bagdad, die Alliierten hätten in diesem Jahr mehr als 100 Anti-Radar-Raketen vom Typ Harm abgeschossen, von denen keine ihr Ziel getroffen habe. «Diese Raketen kommen vom Weg ab und gehen verloren, nachdem sie ihre Ziele verfehlt haben», sagte Jasin. Großbritannien und die USA wiesen die Erklärung als falsch zurück.

Jasin sagte weiter, trotz der fast täglichen Angriffe sei die irakische Luftabwehr weiter in der Lage, die amerikanischen und britischen Kampfflugzeuge mit Raketen anzugreifen, die irakischen Luftraum verletzten. Der Sprecher des US-Verteidigungsministerium, Kenneth Bacon, erklärte in Washington, er wisse nichts von einer neuen Technologie Iraks.

Das Militär dort habe die britischen und amerikanischen Flugzeuge, die die Flugverbotszone über Irak überwachen, seit März nicht mehr mit Bodenluftraketen angriffen. Daher habe es keine Notwendigkeit gegeben, die HARM-Raketen abzufeuern, sagte Bacon. Das irakische Militär zögere offenbar, die Radarkontrolle zur Steuerung der Bodenluftraketen einzuschalten, weil sie dann mit HARM-Raketen angegriffen würden.