WEB. de 28.04.2000 03:01

DGB fordert Einwanderungsgesetz

Köln (AP)

Der DGB-Vorsitzende Dieter Schulte setzt sich für ein Einwanderungsgesetz ein. Er sei der festen Überzeugung, dass Deutschland ein Einwanderungsgesetz brauche, sagte er der «Kölnischen/Bonner Rundschau» (Freitagausgabe). Daran gehe kein Weg vorbei. Die Parteien müssten sich nun dazu durchringen, die Frage der Einwanderung zu klären, forderte der DGB-Chef. «Schon heute zeichnet sich binnen zehn Jahren ein Facharbeitermangel in Deutschland ab. Dafür spricht schon die demografische Entwicklung», erklärte Schulte.

Beim Einwanderungsgesetz müsse auch über die Asylregelung gesprochen werden. «Das heißt nicht, dass sie grundsätzlich geändert werden muss», sagte Schulte. «Aber vielleicht müssen wir noch mal über die Gründe reden, die zur Asylgewährung führen.»

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Klaus Zimmermann, sprach sich in derselben Zeitung dafür aus, befristete Arbeitserlaubnisse für Ausländer zu versteigern. Die Firmen sollten selbst entscheiden, was ihnen die Besetzungder Stelle wert wäre, sagte Zimmermann. «Der Staat kann doch nicht wissen, wie viele Informatiker gebraucht werden und ob die Not bei den Biologen nicht noch größer ist.»