web.de, 20.04.2000 12:21

Asylkongress in Jena eröffnet

Veranstalter ist die «Karawane für die Rechte von Flüchtlingen und Migrantinnen» - 500 Teilnehmer erwartet

Jena (AP)

Ein zwölftägiger Kongress gegen Abschiebung und soziale Ausgrenzung hat am Donnerstag in Jena begonnen. Das Treffen, zu dem rund 500 Teilnehmer verschiedenster Ausländerorganisationen erwartet werden, wird von der «Karawane für die Rechte von Flüchtlingen und Migrantinnen» in der Jenaer Friedrich-Schiller-Universität veranstaltet. Zentrale Themen sollen nach deren Angaben die Forderung nach Abschaffung des Gesetzes zur Landkreisbeschränkung, das Asylbewerbern das Verlassen des ihnen zugewiesenen Landkreises verbietet, nach einem Abschiebestopp für Flüchtlinge in Deutschland sowie das weitere Zusammenwirken der Gruppen sein.

Abschließender Höhepunkt soll eine für den 1. Mai vorgesehene Demonstration in Jena für eine Gesellschaft mit offenen Grenzen und Aufenthaltserlaubnisse für alle ohne Ausnahme sein. Damit wollen die Kongressteilnehmer ihrer Forderung nach freier Wahl des Aufenthaltsortes, das Recht zu arbeiten und die freie Wahl von Wohnraum Ausdruck verleihen.

Die «Karawane»-Bewegung begann in Deutschland kurz vor der Bundestagswahl 1998. Mit dem Slogan «Wir haben keine Wahl, aber eine Stimme» reiste sie in 35 Tagen durch 44 Städte. Der Jenaer Kongress soll Flüchtlinge, Asylanten und Asylbewerber ermutigen, für ihre Rechte einzutreten. Diese sind nach den Worten von Kongress-Koordinator Cornelius Yufanyi von zunehmendem Ausländerhass und aufkommendem Neonazismus aber auch von Regierungsbestrebungen zur Eingrenzung von Asylrechten bedroht.