HANDELSBLATT, 19. April 2000

US-Außenministerin Albright beendet Mittelasien-Reise

ap TASCHKENT. US-Außenministerin Madeleine Albright hat am Mittwoch ihre Reise durch Mittelasien beendet. Vor ihrem Abflug aus Usbekistan besuchte sie den örtlichen Zoll und betonte die Bedeutung der Eindämmung des Waffen- und Drogenhandels an den Grenzen. Mit der Reise wollte Albright die amerikanischen Interessen in der rohstoffreichen Region zwischen Russland, China und Afghanistan vertreten. Sie sagte finanzielle Hilfe zur Sicherung der Grenzen zu.

Usbekistan, Kasachstan und Kirgisien, die Albright zuvor besuchte, sollen von den USA insgesamt 10 Mill. $ (20,4 Mill. Mark / 10,5 Mill. Euro) erhalten. Mit dem Geld sollen Grenzposten und Antiterroreinheiten ausgebildet und ausgerüstet werden. Der usbekische Zoll beschlagnahmte vor kurzem mit Hilfe von amerikanischen Sensoren radioaktives Material, das nach Pakistan geliefert werden sollte. Albright lobte den Erfolg und übergab dem Zoll weitere 60 Sensoren.

Gleichzeitig forderte sie die Staaten in der Region zur Achtung der Menschenrechte und der Religionsfreiheit auf. Es gebe Bedrohungen durch Terroristen, erklärte sie. Diese könnten jedoch unter Einhaltung der Gesetze bekämpft werden. Albright erklärte weiter, die mangelnde Unterscheidung zwischen friedlichen religiösen Gruppen und Extremisten könnte zu Unruhen führen.