Neuss-Grevenbroicher Zeitung 11.4.2000

Protestaktion gegen geplantes Atomkraftwerk

Istanbul: Greenpeace-Aktivisten festgenommen

Istanbul (dpa). Bei einer Protestaktion gegen das geplante erste Atomkraftwerk in der Türkei sind am Montag in Istanbul neun Greenpeace-Mitglieder festgenommen worden.

Die Umweltschutzorganisation hatte am Morgen im touristischen Zentrum Sultanahmet einen Heißluft-Ballon aufsteigen lassen. Auf dem Ballon stand "Stoppt Akkuyu". Greenpeace warnte erneut davor, dass der geplante Atommeiler inmitten eines erdbebengefährdeten Gebietes liege. Im vergangenen August und November waren bei schweren Erdbeben im Nordwesten des Landes mehr als 18 000 Menschen ums Leben gekommen.

Die Auftragsvergabe für das erste türkische Atomkraftwerk war am Freitag erneut verschoben worden. Als neuer Termin wurde der 21. April genannt. Das AKW soll im südtürkischen Akkuyu, rund 350 Kilometer östlich von Antalya, entstehen. Um den Auftrag bewerben sich das Westinghouse-Mitsubishi-, das AECL-Konsortium mit Firmen unter anderem aus Kanada und Japan sowie das NPI-Konsortium. An dem deutsch-französischen Nuclear Power International-Konsortium (NPI) sind unter anderem Siemens und Hochtief beteiligt.