Neue Zürcher Zeitung, 10.04.2000 Nr.85 2

Der Parlamentspräsident im Irak wiedergewählt

Bagdad, 9. April. (ap) Zwei Wochen nach den Wahlen ist das neue irakische Parlament zu seiner konstituierenden Sitzung zusammengekommen. Zum Parlamentspräsidenten wählten die Abgeordneten am Sonntag den 74jährigen Amtsinhaber Sadun Hummadi. Ursprünglich hatte der Sohn von Präsident Saddam Hussein, Uday Hussein, als Favorit für das Amt gegolten. Hussein sagte jedoch nach den Wahlen, er sei an dem Posten nicht interessiert. Zu den ersten beiden Sitzungen des Parlaments am Wochenende erschien er nicht, ein Grund für sein Fehlen wurde nicht genannt. Der Parlamentspräsident darf als einziger Aussenstehender an den Sitzungen des Revolutionären Kommandorates teilnehmen, des eigentlichen Entscheidungsgremiums des Iraks. Bei den Wahlen vor zwei Wochen waren alle 165 Kandidaten der regierenden Baath-Partei gewählt worden. Ausserdem wurden 55 unabhängige Abgeordnete gewählt, die der Baath-Partei nahestehen. Die übrigen 30 Vertreter wurden von Saddam Hussein ernannt.