taz Berlin, 8.3.2000

Frauenspezifische Asylgründe

Das Berliner Behandlungszentrum für Folteropfer hat an die Bundesregierung appelliert, frauenspezifische Verfolgungsgründe bei der Gewährung von Asyl zu berücksichtigen. Wie bereits im Koalitionsvertrag vereinbart, müssten die entsprechenden Verwaltungsvorschriften überarbeitet werden, heißt es in einer am Dienstag zum Internationalen Frauentag verbreiteten Erklärung des Zentrums. Menschenrechtsverletzungen an Frauen wie Vergewaltigung und Genitalverstümmelung würden nach wie vor häufig als "privates Problem" oder als "in einer Kultur übliches Ritual" verharmlost. Eine "Absichtserklärungen" der Bundesregierung sei bislang nicht umgesetzt worden. epd