ap 11.2.2000

Mutmaßliche PKK-Funktionärin verhaftet

39-Jähriger wird bandenmäßiges Einschleusen von Ausländern vorgeworfen

Karlsruhe/Berlin (AP)
Das Bundeskriminalamt hat in Berlin eine mutmaßliche Funktionärin der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) verhaftet. Wie die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe am Freitag mitteilte, erfolgte die Aktion am Donnerstag auf Grund eines vom Ermittlungsrichter beim Bundesgerichtshof erlassenen Haftbefehls. Der 39-jährigen Kurdin türkischer Staatsangehörigkeit werden Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und bandenmäßiges Einschleusen von Ausländern vorgeworfen.
Die Ermittlungen werden vom BKA geführt. Die Frau, deren Name nur mit Perihan C. angegeben wurde, soll von März 1998 bis Mai letzten Jahres die «PKK-Region» Bayern/Augsburg und anschließend die «Region» Berlin geleitet haben. Ende August 1998 soll sie veranlasst haben, dass sechs Menschen in die Bundesrepublik eingeschleust werden.
Die Bundesanwaltschaft erläuterte dazu, die Führungskader der PKK erhielten ihre illegalen Strukturen in Europa im Wesentlichen dadurch aufrecht, dass sie Kader und Kuriere mit gefälschten Ausweisen ausstatteten und über die Grenzen schleusten. Zu diesem Zweck würden eine Vielzahl von Urkundendelikten und Verstößen gegen das Ausländergesetz begangen.