Frankfurter Rundschau, 10.2.2000

Türkei: Kurdische Arbeiterpartei beendet Kampf mit Waffen

öhl ATHEN, 9. Februar. Die kurdische Arbeiterpartei PKK will künftig mit friedlichen, politischen Mitteln für die Rechte der Kurden streiten. Den bewaffneten Kampf gibt die Organisation nach einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung auf. Im Kurdenkonflikt sind seit dem Beginn der bewaffneten Revolte der PKK im Sommer 1984 nahezu rund 38 000 Menschen getötet worden. Die Führung der PKK hatte drei Wochen lang an einem geheim gehaltenen Ort, vermutlich in Nordirak, über den künftigen Kurs beraten. Es handelte sich um den ersten Kongress seit der Festnahme Abdullah Öcalans vor einem Jahr. Der inzwischen zum Tode verurteilte PKK-Führer rief seine Organisation aus der Haft mehrfach auf, den bewaffneten Kampf zu beenden. In der jetzt publizierten Erklärung heißt es, die PKK-Führung habe diese Appelle aufgegriffen; die Kurdenfrage müsse "im Rahmen des Friedens und der Demokratisierung gelöst werden". Die Führung beschloss auch, das Wort "Kurdistan" aus den Namen ihrer Einzelorganisationen zu tilgen. Aus der "Nationalen Befreiungsfront Kurdistans" wird die "Demokratische Volksunion".