Frankfurter Rundschau, 9.2.2000

Türkei: Abgeschobener Kurde wurde offenbar gefoltert

ISTANBUL, 8. Januar (afp). Ein im vergangenen Jahr aus Deutschland abgeschobener kurdischer Türke ist nach Angaben von Menschenrechtlern in der Türkei gefoltert worden. Wie der türkische Menschenrechtsverein IHD am Dienstag in der westtürkischen Stadt Izmir mitteilte, werden diese Vorwürfe durch ein Gutachten gestützt, das die Staatsanwaltschaft Izmir nach einer Anzeige des abgelehnten Asylbewerbers Hüseyin Ayhanci in Auftrag gegeben hatte. Dem Gutachten des gerichtsmedizinischen Instituts in Izmir zufolge erlitt Ayhanci unter anderem blaue Flecken und Hautabschürfungen an Schultern und Brust. Ayhanci war laut Gutachten in seiner Heimat mehrfach unter dem Vorwurf der Komplizenschaft mit der kurdischen Arbeiterpartei PKK festgenommen worden. 1993 reiste er nach Deutschland aus, 1999 wurde sein Asylantrag abgelehnt.