Frankfurter Rundschau, 1.2.2000

Belgien: Etwa 25 000 "Illegale" meldeten sich freiwillig

BRÜSSEL, 31. Januar (dpa). Mehr als ein Drittel aller illegal in Belgien lebenden Ausländer haben sich freiwillig bei den Behörden gemeldet. An der dreiwöchigen Legalisierungs-Aktion der Regierung beteiligten sich etwa 25 000 Personen. Das berichtete der belgische Rundfunk am Montag. In Belgien sollen etwa 70 000 illegal Eingewanderte leben. Vertreter von Kommunen bezeichneten die Aktion als Erfolg. Allein in Brüssel hätten sich mehrere tausend Menschen ohne Papiere gemeldet.

Mit der Aktion will die Regierung den illegalen Einwanderern zur Legalität verhelfen. Anspruch auf die Legalisierung sollen diejenigen bekommen, die eine der folgenden Bedingungen erfüllen und nachweisen können: sie wohnen länger als sechs Jahre in Belgien; sie haben länger als vier Jahre auf eine Antwort ihres Asylgesuchs gewartet; sie können begründen, dass eine Rückkehr in die Heimat "unmöglich" ist, oder sie sind schwer erkrankt. Erste Entscheidungen der Behörden sollen im März getroffen werden.

Um Schlepperbanden abzuschrecken, waren vorübergehend wieder Grenzkontrollen eingeführt worden.