Vorwort

Das Jahr 1997 wird in die deutsche Medienlandschaft als ein ganz besonderes Jubiläumsjahr eingehen. In zahlreichen Artikelserien, Fernsehsendungen und biographischen Erinnerungen sind die Ereignisse vom 2. Juni 1967 und der »Deutsche Herbst« 1977 behandelt worden. Die Erschießung Benno Ohnesorgs von einem Polizisten während der Anti-Schah Demonstration in Berlin gilt als der Beginn der Radikalisierung der Studentenbewegung. Der Schlußpunkt dieser Entwicklung wird mit der Entführung und Ermordung Hanns-Martin Schleyers und den toten Gefangenen der RAF Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe am 18.10.1977 in der Justizvollzugsanstalt Stuttgart-Stammheim gesetzt. Der antiautoritären Studentenbewegung von 1967 ff. werden ehrbare Motive und einen positiven Einfluß auf die Demokratisierung der Gesellschaft zugestanden. Dagegen gilt der Deutsche Herbst und die RAF als Höhepunkt der terroristischen Eskalation von einer kleinen Gruppe, die dem Staat den Krieg erklärt hatte. Für den Großteil der Medien sind es durchgeknallte Desperados gewesen, deren politische Motive von Anfang an fehlgeleitet waren. Dass zu diesem Mainstreamdenken kaum Widerspruch erfolgt, Auflagenzahlen und Quoten stimmen, ist bekanntlich kein Beweis für die Richtigkeit dieser Darstellungen.
Natürlich existiert ein direkter Zusammenhang zwischen der Radikalisierung der Studentenbewegung, der Gründung der RAF, der Zuspitzung in der Konfrontation zwischen RAF und Staat, die im Herbst 1977 ihren Höhepunkt fand, ihre Fortdauer aber noch bis in die jüngere Vergangenheit erfuhr. In allen Untersuchungen zur Geschichte der RAF ist dies ein Grundkonsens. (1) Sicherlich besteht keine Zwangsläufigkeit vom 2. Juni 1967 zum bewaffneten Kampf der RAF, aber es gibt genügend politische und persönliche Berührungspunkte von mittlerweile etablierten Linken zu in der RAF und anderen bewaffneten Gruppen Organisierten. Heutzutage hat sich jedoch in weiten Teilen der Linken das Bewußtsein durchgesetzt, daß die RAF, als Organisation, die seit mehr als 25 Jahren den bewaffneten Kampf in der Bundesrepublik praktiziert, quasi außerhalb jedweder Diskussion steht. Die Gründe für die in der Vergangenheit kaum stattgefundenen Auseinandersetzungen liegen gleichmaßen bei der RAF, der Linken und der Repression des Staates.
Bis 1988 verstand sich die RAF als bewaffnete Avantgarde, die Linke wurde zumeist attackiert und nur als Projektionsfläche benutzt. Ihr Bezugspunkt waren einzig und allein die sogenannten antiimperialistischen Gruppen. Auch deshalb wurde es der Linken einfach gemacht, sich von der RAF zu distanzieren. Zudem wurden die Versuche der öffentlichen politischen Diskussion mit der RAF-Politik, die sich nicht eindeutig als Distanzierung verstand, von 1970 an staatlicherseits durchweg kriminalisiert. (2)
Mit den RAF-Erklärungen vom April und August 1992, der Ankündigung, die bisherige Praxis zu der Politik von tödlichen Angriffen gegen Repräsentanten des Staates und der Wirtschaft zu überprüfen, wurde eine grundlegende Neuorientierung sichtbar. Die RAF stellte fest, daß ihr Projekt »Bewaffneter Kampf in den Metropolen« bereits seit langem an Grenzen gestoßen sei. Gleichzeitig hegte sie die Erwartung, in einer breiteren Form über die Perspektive des gesamten linksradikalen Spektrums diskutieren zu wollen. Dass die in den Papieren gewünschte Auseinandersetzung zur Perspektive revolutionärer Politik jedoch nicht zustande kam, ist angesichts der zwei Jahrzehnte unterbrochenen Kommunikation mit dem größten Teil der Linken, dem desolaten Zustand der militanten Linken und dem Eingeständnis der Niederlage der RAF kaum verwunderlich. Zudem steht die in den zwei Papieren von 1992 angekündigte Reflexion der eigenen Geschichte ebenfalls noch aus. (3)
Zwanzig Jahre nach dem Deutschen Herbst liegt nun erstmals eine weitgehend vollständige Sammlung von Texten der Roten Armee Fraktion vor. Anhand der historischen Dokumente läßt sich die Entwicklung der RAF in ihrer Theorie und Praxis nachvollziehen: von der Vorstellung des Konzepts Stadtguerilla aus dem Jahr 1970, der theoretischen Begründung einer antiimperialistischen Front von 1982 bis zu den sogenannten Deeskalationserklärungen von 1992. Zwangsläufig hat dieses Buchprojekt jedoch auch seine Grenzen. Tausende Briefe und Erklärungen der Gefangenen und die Akten der Rechtsanwälte zu den RAF-Prozessen konnten für diese Publikation nicht berücksichtigt werden. Auch stand uns das unter Verschluß stehende Material mit den Strategiepapieren der staatlicher Behörden gegen die RAF und den Gefangenen aus der RAF nicht zur Verfügung. All das wäre Grundlage für eine allumfassende historische Beschäftigung mit der RAF. Die Geschichte der RAF aufzuarbeiten, ist Sache der Linken, allerdings müssen auch hierfür politische, organisatorische und finanzielle Grundvoraussetzungen geschaffen sein. (4)
Von offizieller Seite ist in den nächsten Jahren mit einer seriösen Untersuchung nicht zu rechnen, obwohl seit Jahrzehnten Millionen in Forschungsprojekte zum Thema »Terrorismus« fließen. Denn die Geschichte der RAF ist auch eine der bundesdeutschen Geheimdienste, Polizei- und Justizbehörden sowie der politischen Parteien.
Bei dem vorliegenden Dokumentenband waren die arbeitstechnischen und ökonomischen Kapazitäten des Verlages beschränkt. Die Herausgabe wurden von keiner Institution gefördert. Deshalb gilt ein besonderer Dank an die »Freizeitarchivare«, die uns mit ihren Materialien unterstützt haben, und an einige ehemalige Gefangene aus der RAF, die mit Anregungen und Kritik zu dem Buch beigetragen haben.
Im Jahr 1997 ist ein erneutes Interesse, das auch wegen des Medienhypes weit über den kleinen Kreis der noch existierenden militanten Linke reicht, an der Beschäftigung mit der Geschichte der Linken entstanden. Ehemalige Gefangene, die nach 15, 20 oder 22 Jahren Haft entlassen werden, nehmen mit großer Resonanz auf öffentlichen Veranstaltungen zu ihrer Vergangenheit Stellung, geben Interviews im Spiegel und anderen großen Zeitungen und publizieren Bücher. (5) Daß bei den momentanen Reflexionen der ehemaligen RAF-Aktiven meist die subjektiven politischen Erfahrungen (vor der RAF, als Teil der RAF und als Gefangener aus der RAF) im Mittelpunkt stehen, ist sicher verständlich. Die notwendige Auseinandersetzung mit der Geschichte der Theorie und Praxis von fast drei Jahrzehnten Rote Armee Fraktion wird vielleicht in der nächsten Zeit intensiviert. Dieses Buch versteht sich als eine Grundlage zu solch einer Untersuchung.


Zur Konzeption des Buches:

Die Vorbemerkungen
sollen kurz die gesellschaftlichen Entwicklungen und die jeweilige politische Situation skizzieren. Sie orientieren sich an den Texten und Aktionen der RAF und lassen damit zwangsläufig andere politische Strömungen, unabhängig von ihrem gesellschaftlichen Einfluß, außer acht. Angerissen wird auch das konkrete Wechselverhältnis von RAF und Staat. Zwar werden in den Vorbemerkungen Widersprüche und Kritiken von Gruppen der Linken an der Politik der RAF aufgegriffen, in der Kürze kann aber hier keine fundierte Auseinandersetzung mit der Politik der RAF geleistet werden. Absicht des Verlages war es, das hierfür notwendige dokumentarische Material zur Verfügung zu stellen.

Die Originaltexte
sind chronologisch angeordnet.
Aufgenommen wurden Texte:
­ die als Rote Armee Fraktion gezeichnet wurden und von denen keine Dementis seitens der RAF vorliegen. Als Vorlagen dienten zugängliche Archivmaterialien sowie Veröffentlichungen in linken Zeitschriften und eigenständige Publikationen. In den Texten wurden weitgehend auf Hervorhebungen (kursive und fette Schrift, Sperrdrucke) verzichtet, da in den allermeisten Fällen kein Zugriff auf den zuerst erschienenen Originaltext bestand. Bei den späteren vielfachen Veröffentlichungen wurden oftmals Hervorhebungen seitens der jeweiligen Herausgeber eingeführt, ausgelassen oder verändert. Eine Rekonstruktion aller Texte für den gesamten Komplex ist nicht möglich gewesen. ­ Der Text »Über den bewaffneten Kampf in Westeuropa« von 1971 wurde, entgegen der bisherigen Praxis wie z.B. bei dem 1977 erschienen Buch Texte: RAF, mitaufgenommen. Horst Mahler, als Autor, wurde durch eine Erklärung der Gefangenen aus der RAF am 27. September 1974 aus der RAF ausgeschlossen. Und auch wenn es evtl. bereits während der Drucklegung des Textes zu Dissonanzen innerhalb der RAF gekommen sein sollte, wurde der Text unter der Autorenschaft »Kollektiv RAF« in der Öffentlichkeit lanciert. Deshalb ist eine Dokumentation in diesem Buch selbstverständlich. Auf weiter Zuordnungen der Autorenschaft, vor allem der ersten Texte, wie sie in verschiedenen Publikationen erfolgen (u.a. in: Analysen zum Terrorismus Beispiel: »vermutlich: Ulrike Meinhof«), wird in diesem Buch nicht eingegangen.
­ In die Originaltexte wurden die Hungerstreikerklärungen mitaufgenommen, da sie die Situation und den Stand der Diskussion der Gefangenen aus der RAF wiedergeben und auch wesentlichen Einfluß auf die Politik der RAF hatten. Für die politische Diskussion der Gefangenen und die Politik der RAF sind auch die Vielzahl der Briefe und Prozeßerklärungen von Bedeutung. (6) Aus konzeptionellen Gründen war es nicht möglich, diese Texte in das vorliegende Buch zu übernehmen. Ausnahmen bilden Auszüge aus der »Erklärung zur Sache« von 1976 (Prozeßerklärung von Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Ulrike Meinhof und Jan-Carl Raspe) und die »Erklärung zu '77« (Prozeßerklärung von Christian Klar und Brigitte Mohnhaupt). Sie wurden aufgenommen, weil sie als wichtige inhaltliche Positionspapiere zu verstehen sind und sich mit einer Phase in der RAF-Geschichte beschäftigen, die in den Originaltexten ansonsten kaum behandelt werden. Die »Erklärung zur Sache« wurde der Flugschrift »zusammen kämpfen« entnommen, quasi eine von der RAF autorisierte Fassung. Es soll zwar noch eine vollständige Version existieren, trotz Bemühungen unsererseits konnte jedoch keine Vorlage gefunden werden.

Die Anmerkungen
wurden zum besseren Verständnis der Originaltexte nachträglich erarbeitet. Es wurde versucht, Namen, Organisationen und Ereignisse, die aus den Texten nicht oder nur schwer verständlich sind bzw. deren Wissen darüber heute nicht vorausgesetzt werden kann, transparenter zu machen.

Die Chronologie der Geschichte der RAF
stellt noch einmal in Kürze die Aktionen der RAF, Verhaftungen und Verurteilungen dar. Es ist eine Ergänzung zu den Vorbemerkungen, eine Vollständigkeit konnte jedoch nicht gewährleistet werden.

Die Auswahlbibliographien
sollen dokumentieren, daß es seitens der Gefangenen aus der RAF eine Vielzahl von veröffentlichten Erklärungen und Briefe gibt, die meisten sind allerdings nur in wenigen Archiven zugänglich.
Ebenfalls gab es von Beginn an eine, wenn auch nicht allzu intensive, Auseinandersetzung innerhalb der Linken mit der Politik der RAF. Einige der u.E. wichtigsten Kritikpapiere finden sich in der Bibliographie.

Die Register
beziehen sich nur auf die Originaltexte und haben den Zweck, ein schnelles stichpunktartiges Auffinden zu erleichtern.

Anmerkungen:

1 Siehe die 5 Bände »Analysen zum Terrorismus«, Westdeutscher Verlag 1981­1984 mit insgesamt über 2 000 Seiten. Herausgegeben wurden diese Studien vom Bundesminister des Inneren. Aus der wissenschaftlichen Literatur empfehlenswert ist die Publikation »Angriff auf das Herz des Staates«, vor allem die Beiträge darin von Heinz Steinert: »Erinnerung an den ðlinken TerrorismusĐ« und Sebastian Scheerer »Deutschland: Die ausgebürgerte Linke«.

2 Die Geschichte staatlicher Zensur gegen Veröffentlichungen von RAF-Texten und Texten von Gefangenen aus der RAF, aber auch gegen Diskussionsbeiträge mit der RAF-Politik würde ein eigenständiges Buch füllen. Es sollen hier nur ein paar exemplarische Beispiel angeführt werden:
* 28.10.1971: Drei Wochen nach Erscheinen wird das im Berliner Wagenbach Verlag publizierte Buch »Über den bewaffneten Kampf in Westeuropa. Kollektiv RAF« beschlagnahmt, es werden die Verlagsauslieferung und hunderte von Buchhandlungen durchsucht, in der Druckerei werden die Druckplatten unter Verschluß genommen.
* 16.6.1972: Zwei Wochen nach der Erklärung der RAF über Tonband auf dem Teach-In der Roten Hilfe in Frankfurt/Main werden die Geschäftsräume des Verlages Roter Stern durchsucht. Es wird umfangreiches Schrift-, Ton- und Filmmaterial konfisziert.
* 3.7.1973: Gegen den Verleger Klaus Wagenbach verhängt das Berliner Amtsgericht Tiergarten eine Geldstrafe von 500,­ DM. In dem von Wagenbach herausgegebenen »Roten Kalender für Lehrlinge und Schüler 1973« war der Tod von Benno Ohnesorg, Ian McLeod, Thomas Weisbecker und Georg von Rauch, die von Polizisten erschossen wurden, als Mord bezeichnet.
* 20.12.1974: Die Kölner Druckerei »Betrieb« und die Büroräume des Kölner Volksblatt werden durchsucht, sie sollen ein Info-Blatt über die Haftbedingungen der politischen Gefangenen und den Tod von Holger Meins hergestellt und vertrieben haben.
* Mai/Juni 1977: In der Göttinger Studentenzeitung Göttinger Nachrichten erscheint am 25.4.77 ein Artikel unter der Überschrift »Buback ­ Ein Nachruf«, unterzeichnet von einem »Mescalero«. In dem Artikel wird die »klammheimliche Freude«, die den Autor zuerst über das Attentat erfaßte, und die Erkenntnis, »unser Weg zum Sozialismus kann nicht mit Leichen gepflastert werden«, zum Ausdruck gebracht. Dagegen erfolgt eine Strafanzeige seitens des RCDS. Der »Buback-Nachruf« wird, nach Polizeieinsätzen in Göttingen, in über 200 Studenten- und Alternativzeitungen nachgedruckt. Daraufhin werden in vielen Städten Zeitschriftenredaktionen, Druckereien und Buchläden durchsucht. Hochschullehrer und Rechtsanwälte, die den »Buback-Nachruf« ebenfalls als Dokumentation veröffentlichen, werden mit Disziplinarverfahren überhäuft.
* März 1978: Bundesweit werden bei Buchläden die »Texte: RAF« des schwedischen Verlages Bo Cavefors beschlagnahmt. In Kooperation mit der Bundespost werden alle aus Schweden kommenden Sendungen erfaßt. Gegen einige Bezieher werden Ermittlungsverfahren nach § 129a eingeleitet.
* 1982: Gegen mehrere Zeitungen, u.a. gegen die taz werden wegen des Abdrucks des RAF-Papiers »Guerilla, Widerstand und antiimperialistische Front« und Hungerstreik-Erklärungen Ermittlungsverfahren nach § 129a eingeleitet und Redaktionsräume durchsucht.
* Herbst 1987: Wegen des Buches »das info ­ dokumente. briefe von gefangenen aus der raf ­ aus der diskussion 1973­1977« werden der Kieler Neue Malik Verlag, die Druckerei, die Auslieferung und über 400 Buchhandlungen mit der Begründung »Unterstützung einer terroristischen Vereinigung« nach § 129a durchsucht. Über 3 000 Exemplare des Buches werden beschlagnahmt. Die Ermittlungen werden später ­ wie so oft ­ eingestellt.

3 Zu den Diskussionen nach 1992 siehe das 400seitige Buch »wir haben mehr fragen als antworten«, erschienen 1995 in der Edition ID-Archiv, Berlin.

4 Eines der wenigen Beispiele solcher Untersuchungen ist das vom Hamburger Institut für Sozialforschung finanzierte Forschungsprojekt »Politische Justiz am Beispiel sogenannter Terroristenprozesse«. Arbeitsergebnisse sind die drei Bände »Terroristen und Richter«: Band 1: Heinrich Hannover: »Terroristenprozesse. Erfahrungen und Erkenntnisse eines Strafverteidigers«; Band 2: Rolf Gössner: »Das Anti-Terror System. Politische Justiz im präventiven Sicherheitsstaat«; Band 3: Margot Overath: »Drachenzähne. Gespräche, Dokumente und Recherchen aus der Wirklichkeit der Hochsicherheitsjustiz«. ­ VSA-Verlag, Hamburg 1991.
Allerdings ist ansonsten von dem Hamburger Institut für Sozialforschung, obwohl das Thema »Bewaffneter Kampf in der Bundesrepublik« ein Arbeitsbereich dort ist, in letzter Zeit nichts veröffentlicht worden.

5 Ein paar Beispiele von öffentlichen Äußerungen (ehemaliger) Gefangener aus der RAF aus dem Jahr 1997:
»RAF ­ Das war für uns Befreiung«. Oliver Tolmein im Gespräch mit Irmgard Möller über bewaffneten Kampf, Knast und die Linke. Konkret Literatur Verlag, Hamburg 1997. Im April 1997 erschien von Irmgard Möller auch ein Interview im Spiegel.
Inge Viett: »Nie war ich furchtloser. Autobiographie«. Edition Nautilus, Hamburg 1997. Vorabdruck ebenfalls im Spiegel.
Im April 1997 erschien im Süddeutsche Zeitung Magazin ein langes, schriftlich geführtes Interview mit Christian Klar.
Vom 15. bis 24. Mai 1997 fand in Zürich der Kongreß »Zwischen-Berichte: Revolte, Militanz, Revolution« statt. Daran nahmen einige ehemalige Gefangene aus der RAF auf den Podien teil, u.a.: Karl-Heinz Dellwo, Knut Folkerts, Lutz Taufer, Roland Mayer und Gabriele Rollnik. Die internationale Presse stürzte sich auf diese Veranstaltung. Von der FAZ und der Süddeutschen, über die Neue Zürcher Zeitung und der Frankfurter Rundschau, dem Spiegel und der Zeit, bis zur schweizer WoZ und der taz reichte die, erwartungsgemäß nicht besonders wohlwollende, Berichterstattung.
Konsens in allen öffentlichen Äußerungen der (ehemaligen) Gefangenen aus der RAF war: Die Praxis des bewaffneten Kampfs ist zur Zeit kein Thema.

6 Siehe hierzu die Kurzbibliographie im Anhang (S. 524 ff.).