Renato Curcio

Mit offenem Blick

Ein Gespräch zur Geschichte der Roten Brigaden in Italien von Mario Scialoja

Aus dem Italienischen von Dario Azzellini

210 Seiten Klappenbroschur, 32,- DM / 30,- sFr/ 235 öS, ISBN: 3-89408-068-X

Renato Curcio gehört als Gründungsmitglied zum »historischen Kern« der Roten Brigaden. Bis zu seiner Verhaftung 1976 galt er als der »theoretische Kopf« der Stadtguerilla und war eine der gesuchtesten Personen Italiens. Die Roten Brigaden waren im Gegensatz zu anderen westeuropäischen Guerillagruppen sehr stark in den damaligen Arbeiterkämpfen präsent. Im Mailänder und Turiner Raum organisierten sie sich direkt über große Industriebetriebe wie Pirelli, Sit-Siemens oder Miafiori. In den entsprechenden Stadtteilen wurden ihre AktivistInnen von der Bevölkerung gedeckt. Curcio leitete die Mailänder Kolonne der Roten Brigaden. Er vertrat eine sozialrevolutionäre Auffassung, die versuchte an die Basiskämpfe jener Zeit anzuknüpfen. Er war ein Gegner der militaristischen Logik. Diese setzte sich nach seiner Festnahme innerhalb der Organisation durch und führte nach der Entführung und Ermordung Aldo Moros zum politischen Desaster.
Renato Curcio wurde 1941 in einem Dorf in der Nähe von Rom geboren. Er befindet sich seit nun 21 Jahren in Haft.