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Diedrich Diederichsen (Hg.)Loving The AlienScience Fiction, Diaspora, Multikultur |
»Schon in der unmittelbaren Nachkriegszeit, als der Alien vor allem ein gefährlicher Eindringling in den Staatskörper war, der die Furcht vor Kommunisten, Migranten oder Krankheitskeimen repräsentiert, gab es seitens verschiedener Minderheiten, vor allem innerhalb der Black Communities, immer wieder Versuche, das Bedrohungsszenario in eine Vision der Befreiung umzudeuten und dieser Kampf um die Bedeutung kultureller Zeichen hat nie aufgehört. Je nach Interessenslage kann der Alien alles sein, ein Türke, der außenpolitische Gegner, eine Frau, das HIV-Virus, Objekt der Abwehr oder der Indentifikation.«Diedrich Diederichsen organisierte zusammen mit der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin im November 1997 ein dreitägiges Spektakel. »Im rappelvollen Saal der Volksbühne« (Tagesspiegel) sprachen Wissenschaftler und Künstler aus Großbritannien, den USA und der Bundesrepublik über außerirdische und zutiefst weltliche Phänome.
Spex, 11/1997
»Nach der Interpretation des Kulturwissenschaftlers Diedrich Diederichsen auf der Tagung Loving The Alien Sciene Fiction, Diaspora, Multikultur am vergangenen Wochenende in Berlin ist der Weltraum nicht nur ein Fluchtort, weg von der Erde in eine bessere Welt, sondern auch der Ort, an dem sich die Ausgegrenzten, Entfremdeten und Vertriebenen ohnehin schon aufhalten: ein geistiges Exil, das neue Babylon, das Sun Ra und andere Schwarze Exzentriker wie etwa der Funkmusiker George Clinton mit ihrer Musik zum Klingen bringen wollten.«
Süddeutsche Zeitung, 19.11.1997