Bremer Anti-Atom-Forum
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Bremen den 14.10.99
Presseerklärung Nummer 2
zur feierlichen Enthüllung des neuen WanderDenkMals der Anti-AKW-Bewegung
Am 16.10.99 soll auf dem Bahnhofsvorplatz in Bremen im Rahmen einer Kunstperformance ein WanderDenkMal enthüllt werden, welches auf die Kriminalisierung der Anti-AKW-Bewegung und auf die bevorstehenden Auseinandersetzungen um die Nutzung der Atomenergie hinweisen soll. Das Stadtamt hat jetzt die Enthüllung untersagt. Begründet wird das Verbot mit der Vermutung, es handele sich bei dem Kunstobjekt um die Darstellung einer sog. Hakenkralle.
Hakenkrallen wurden eingesetzt, um die Deutsche Bahn unter Druck zu setzen, die CASTOR-Transporte auf ihrem Schienennetz einzustellen. In diesem Zusammenhang gab es am 6. Juli 99 in verschiedenen Städten Hausdurchsuchungen durch das Bundeskriminalamt, die auf entschiedenen Protest der Anti-AKW-Bewegung stoßen.
Das Zeigen des Denkmals sei nach Meinung der Behörden eine Aufforderung zu Straftaten. Wenn sie das selbst ernst nehmen würden, müßten sämtliche ihrer Kriegsdenkmäler abgerissen werden.
Die Performance soll mit künstlerischen Mitteln sinnlich die Dynamik der Anti-AKW-Bewegung symbolisieren. Das Verhalten der Behörde ist ein nicht hinzunehmender Eingriff in die künstlerische Freiheit und die freie Meinungsäußerung. Diesen Akt staatlicher Zensur weisen wir entschieden zurück.
Wir werden mit allen juristischen und politischen Mitteln gegen diese Entscheidung des Stadtamtes vorgehen!
Die Kundgebung findet wie vorgesehen um 12 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz statt!
Mit freundlichen Grüßen
Beyer, Bremer Anti Atom Forum (BAAF)