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SOLIDARITÄT MIT DIREKTER AKTION GEGEN ITOIZ-STAUSEE IM BASKENLAND

Seit 16 Jahren bauen die spanische Regierung und die Regierung von Navarra
am Stausee von Itoiz, einem Mega-Infrastrukturprojekt für 350 Millionen DM.
Itoiz ist ein wichtiger Baustein im entwicklungswahnsinnigen,
menschenfeindlichen und zerstörerischen "Nationalen Wasserbauplan" des spanischen Staats, an
dessen Finanzierung die EU beteiligt ist. Dieser Plan sieht den Bau von
weiteren 200 Stauseen vor. Obwohl der legale BürgerInnenini-Widerstand erreicht
hat, daß das Itoiz-Projekt 5 Jahre lang wegen der geplanten Überflutung von 5
Naturschutzgebieten für illegal erklärt worden war, sorgten die beteiligten
Baufirmen durch millionenschwere Schmiergeldzahlungen für den Weiterbau. Wegen
Korruption in Sachen Itoiz landeten ein ehemaliger Ministerpräsident von
Navarra und ein spanischer Bauminister sogar im Knast. Heute sind die beiden
Staumauern, die größere 800 m lang und 135 m hoch, fertiggestellt. Der nächste
Schritt ist die Räumung der zwei noch widerständigen (von insgesamt 9
flutungsbedrohten) Dörfer Itoiz und Artozki und das Fällen der insgesamt 1 Million
Bäume auf den 1100 zu flutenden Hektar. Hierbei sind die Baufirmen gestört:
Unerkannte Unbekannte haben jene kürzlich darüber informiert, daß sie mehrere
Tausend bedrohte Bäume mit eisernen und gläsernen Spikes versehen haben. Einige
Arbeiter kündigten spontan. BekennerInnenbrief: www.dossa.nav.to.
Neben dem Bürgerini-Widerstand hat die Gruppe SOLIDARI@S CON ITOIZ seit 1994
über 60 gewaltfreie Direkte Aktionen gegen den Staudamm durchgeführt. Eine
Aktion, das Zertrennen der Stahlkabel einer Seilbahn, mit der Beton befördert
wurde, brachte die Bauarbeiten für ein Jahr zum Erliegen. Die acht an dieser
Aktion beteiligten SOLIDARIOS wurden zu je fünf Jahren Haft und 2 Millionen
DM Strafe verurteilt. Zwei SOLIDARIAS machten 46 Baumaschinen unbrauchbar und
bekamen dafür 365 Tagessätze als Strafe. Die SOLIDARI@S CON ITOIZ führen alle
Aktionen vor laufenden Kameras durch und lassen sich an Ort und Stelle
festnehmen oder stellen sich direkt danach der Polizei. Nur auf diese Weise kann
die Anwendung der spanischen Anti-Terror-Gesetze (Nachrichtensperre, Isohaft,
Repressionswellen gegen alles und jeden) zumindest erschwert werden. Jede
dieser gewaltfreien und öffentlichen Direkten Aktionen wird von der Guardia
Civil (spanische kasernierte Polizei) und den privaten Wachschützern an der
Baustelle direkt mit Prügel beantwortet und von der spanischen Justiz mit
exemplarisch hohen, an den Haaren herbeigezogenen Haftstrafen belegt. Im letzten
Winter tourten SOLIDARI@S CON ITOIZ durch Europa, um mit Aktionen auf bekannten
Baudenkmälern wie dem Brandenburger Tor und dem Sankt-Petersdom Öffentlichkeit
zu schaffen und zu einem ersten internationalen Widerstandscamp bei Itoiz zu
mobilisieren. Diesen März ist ein neues Video, produziert von SOLIDARI@S CON
ITOIZ fertig geworden. Die deutsche Version kann bei der Berliner
Kampagnengruppe für 30,- Spende bestellt werden (VHS, 60 min.).
Die spanischen verantwortlichen Behörden haben im Februar entschieden, das
Aufstauen endgültig einzuleiten und damit die Anlage in Betrieb zu nehmen. Im
März ist einer der beiden Abläufe des Stausees geschlossen worden - der
Wasserspiegel steigt. Diese Entscheidung geschieht ungeachtet des kürzlich
erschienen Sicherheitsgutachtens, verfaßt von einem international berufenen
Professor der Ingenieurswissenschaften (der jahrzehntelang für die Gegenseite Dämme
geplant hat), demzufolge mit der Inbetriebnahme von ITOIZ höchste Risiken
verbunden sind. Das Gutachten hat seit November großes Aufsehen in der spanischen
und baskischen Öffentlichkeit erregt und führt "sieben katastrophische
Risiken" an, von welchen jedes einzelne einen Stopp des ITOIZ-Projektes
rechtfertigen würde. Einer der schwerwiegendsten Risikofaktoren ist die Instabilität
des Untergrundes der größeren der beiden Talsperren in Kombination mit der
Tatsache, daß sich flußabwärts direkt am Ufer das Atomkraftwerk ASCÓ befindet.
Bei einem Bruch der Talsperre, den Prof. Rebollo für wahrscheinlich hält, droht
neben der Verwüstung des gesamten Flußlaufes bis zum Mittelmeer und dem
sicheren Tod tausender Menschen der atomare GAU in Ascó.
STOPPT ITOIZ! STOPPT DEN GAU! STOPPT DEN ENTWICKLUNGSWAHN!
!!! 20-26. August: GROSSES INTERNATIONALES ACTIONCAMP bei ITOIZ !!!
August-Camp-Info direkt bei: akanpada@euskalerria.org
oder bei der deutschsprachigen Itoizkampagne: solidarias@gmx.de
unter www.infoladen-daneben.de umfangreiche Themaseite zu Itoiz
SOLIDARI@S CON SOLIDARI@S BERLIN