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 ITOITZETIK EZ DIRA PASAKO
POR ITOIZ NO PASARAN




SOLIDARI@S CON ITOIZ rufen auf zum:

2. akanpada internazionala
27.08-02.09.2001


2. Internationalen Widerstandscamp gegen das Staudammprojekt von Itoiz



 

27.08 bis 02.09.2001
 

Ab 27.08. Infopoint zur Platzbesetzung in AOIZ
(Im Ort leiten Euch Plakate weiter)

Wenn Ihr früher anreist:
Infos tgl. ab 19 Uhr im besetzten Jugendzentrum
"Iruñeko Gaztetxea"
Calle San Agustín, 17
Altstadt Iruña (Pamplona)

Geplant sind:
Öffentliche Gewaltfreie Direkte Aktionen
Kulturprogramm
Vegane Volxküche
Aufruf von SOLIDARI@S CON ITOIZ
 


 
 

Iñaki García Koch, ein Mitglied unserer Gruppe, wurde am 26. Juni 2001 in der Provinz León verhaftet. Er wurde zunächst drei Tage lang im Gefangenentransporter kreuz und quer durch den Spanischen Staat gefahren und dann für mehrere Tage in eine Isolationszelle gesteckt. Er wurde auf brutale Weise verhört und war Schikanierungen ausgesetzt. Seit Mitte Juli befindet er sich in Haft im Knast von Iruña (Pamplona). Kontakt zur Außenwelt wird ihm nur in sehr geringem Maße überhaupt gestattet. Wichtig für Iñaki sind Briefe von UnterstützerInnen, die ihn unter folgender Adresse erreichen:

Iñaki García Koch, Calle San Roque s/n, Apdo. 250, E-31011 Iruña

Iñaki wurde 1999 zusammen mit 7 Genossen der Gruppe zu fünf Jahren Haft für eine Direkte Aktion gegen den Itoiz-Staudamm vom 6. April 1996 verurteilt. Diese Aktion beschädigte den Staudammbau so massiv, daß die Fertigstellung der Hauptstaumauer um ein Jahr verzögert wurde. Anstatt ihre Haftstrafe anzutreten, waren die 8 kriminalisierten Solidarios auf eine Europa-Tour gegangen, auf derer Sie mittels erneuter Direkter Aktionen und zahlloser Info-Veranstaltungen dem Itoiz-Staudammprojekt und der Repression des Widerstands Öffentlichkeit und solidarische Unterstützung verschafften. Den Kontakten, die sich auf der Europa-Tour knüpften, ist es zu verdanken, daß das 1. Internationale Widerstandscamp bei Itoiz im Mai 2000 zu einem Erfolg wurde: Erstmals nach den gewaltsam aufgelösten Widerstandscamps und Demonstrationszügen zur Baustelle vor 1999 konnten wir der Polizeipräsenz zum Trotz in der Nähe der Baustelle campen und demonstrieren.

Seit 16 Jahren nun bauen die spanische Regierung und die Regierung von Navarra am Stausee von Itoiz, einem Mega-Infrastrukturprojekt für 350 Millionen DM. Itoiz ist ein wichtiger Baustein im entwicklungswahnsinnigen, menschenfeindlichen und zerstörerischen "Nationalen Wasserbauplan" des spanischen Staats, an dessen Finanzierung die EU beteiligt ist. Dieser Plan sieht den Bau von weiteren 200 Stauseen vor. Obwohl der legale BürgerInnenini-Widerstand erreicht hat, daß das Itoiz-Projekt 5 Jahre lang wegen der geplanten Überflutung von 5 Naturschutzgebieten für illegal erklärt worden war, sorgten die beteiligten Baufirmen durch millionenschwere Schmiergeldzahlungen für den Weiterbau. Wegen Korruption in Sachen Itoiz landeten ein ehemaliger Ministerpräsident von Navarra und ein spanischer Bauminister sogar im Knast. Heute sind die beiden Staumauern, die größere 800 m lang und 135 m hoch, fertiggestellt. Der nächste Schritt ist die Räumung der zwei noch widerständigen (von insgesamt 9 flutungsbedrohten) Dörfer Itoiz und Artozki und das Fällen der insgesamt 1 Million Bäume auf den 1100 zu flutenden Hektar. Hierbei sind die Baufirmen gestört: Unerkannte Unbekannte haben jene kürzlich darüber informiert, daß sie mehrere Tausend bedrohte Bäume mit eisernen und gläsernen Spikes versehen haben. Einige Arbeiter kündigten spontan. BekennerInnenbrief: www.dossa.nav.to.
Neben dem Bürgerini-Widerstand hat unsere Gruppe SOLIDARI@S CON ITOIZ seit 1994 über 60 gewaltfreie Direkte Aktionen gegen den Staudamm durchgeführt. Eine Aktion, das Zertrennen der Stahlkabel einer Seilbahn, mit der Beton befördert wurde, brachte die Bauarbeiten für ein Jahr zum Erliegen. Die acht an dieser Aktion beteiligten SOLIDARIOS wurden zu je fünf Jahren Haft und 2 Millionen DM Strafe verurteilt. Zwei SOLIDARIAS machten 46 Baumaschinen unbrauchbar und bekamen dafür 365 Tagessätze als Strafe. Die SOLIDARI@S CON ITOIZ führen alle Aktionen vor laufenden Kameras durch und lassen sich an Ort und Stelle festnehmen oder stellen sich direkt danach der Polizei. Nur auf diese Weise kann die Anwendung der spanischen Anti-Terror-Gesetze (Nachrichtensperre, Isohaft, Repressionswellen gegen alles und jeden) zumindest erschwert werden. Jede dieser gewaltfreien und öffentlichen Direkten Aktionen wird von der Guardia Civil (spanische kasernierte Polizei) und den privaten Wachschützern an der Baustelle direkt mit Prügel beantwortet und von der spanischen Justiz mit exemplarisch hohen, an den Haaren herbeigezogenen Haftstrafen belegt. Im Winter 2000/2001 tourten SOLIDARI@S CON ITOIZ durch Europa, um mit Aktionen auf bekannten Baudenkmälern wie dem Brandenburger Tor und dem Sankt-Petersdom Öffentlichkeit zu schaffen und zu einem ersten internationalen Widerstandscamp bei Itoiz zu mobilisieren. Diesen März ist ein neues Video, produziert von SOLIDARI@S CON ITOIZ fertig geworden. Die deutsche Version kann bei der Berliner Kampagnengruppe für 30,- Spende bestellt werden (VHS, 60 min.).
Die spanischen verantwortlichen Behörden haben im Februar 2001 entschieden, das Aufstauen endgültig einzuleiten und damit die Anlage in Betrieb zu nehmen. Diese Entscheidung geschieht ungeachtet des kürzlich erschienen Sicherheitsgutachtens, verfaßt von einem international berufenen Professor der Ingenieurswissenschaften (der jahrzehntelang für die Gegenseite Dämme geplant hat), demzufolge mit der Inbetriebnahme von ITOIZ höchste Risiken verbunden sind. Das Gutachten hat seit November großes Aufsehen in der spanischen und baskischen Öffentlichkeit erregt und führt "sieben katastrophische Risiken" an, von welchen jedes einzelne einen Stopp des ITOIZ-Projektes rechtfertigen würde. Einer der schwerwiegendsten Risikofaktoren ist die Instabilität des Untergrundes der größeren der beiden Talsperren in Kombination mit der Tatsache, daß sich flußabwärts direkt am Ufer das Atomkraftwerk ASCÓ befindet. Bei einem Bruch der Talsperre, den Prof. Rebollo für wahrscheinlich hält, droht neben der Verwüstung des gesamten Flußlaufes bis zum Mittelmeer und dem sicheren Tod tausender Menschen der atomare GAU in Ascó.

1963 war es in Italien zu einer beängstigend ähnlichen Katastrophe gekommen: Die Geologen hatten den Bruch der Staumauer von Vaiont vorhergesagt. Doch nichts wurde unternommen. Die Flutwelle begrub das Dorf Longarone unter sich und alle 2000 Menschen, die sich im Dorf aufhielten, fanden den Tod.

Kommt zahlreich zum Widerstandscamp! Wir bauen auf Eure Kreativität! Lasst Euch etwas einfallen. Bringt Klettermaterial mit. Für Rechtshilfe und Pressekontakte ist gesorgt. Zusammen können wir den Staudamm stoppen!
 

STOP ITOIZ.
Solidariak@yahoo.es

Berliner Kampagnengruppe:
Solidarias@gmx.de