Die Demo
 
 

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Davoser Polizeisperren überrannt 

Massive Ausschreitungen mit Verletzten und gravierende Sachbeschädigungen an Demonstration 

VON PIA WILDBERGER 

DAVOS - Die 1300 Demonstranten, die aus der gesamten Schweiz sowie aus Italien und Frankreich angereist waren, durchbrachen während ihrer zweistündigen Kundgebung drei Polizeisperren. Während die Protestierenden die Barrieren überrannten, ging einer der Ordnungshüter zu Boden und wurde von Aktivisten mit Skiern traktiert. Dabei verletzten sie ihn am Kopf. Nicht offiziell bestätigt wurde, dass die Demonstranten dem Beamten ein Gummischrotgewehr abgenommen haben. 

Bei den Zusammenstössen wurde ein weiterer Polizist verletzt. Entgegen ersten Befürchtungen stellten sich die Blessuren der Beamten aus den Kantonen St. Gallen und Graubünden als nicht schwer wiegend heraus, wie das Polizeikommando am Abend vor Medienleuten in Davos bekannt gab. Verletzte Demonstrationsteilnehmer wurden keine gemeldet.

Die gewaltbereiten Demonstranten beschädigten jedoch mehrere Autos, besprayten Gebäude und zertrümmerten die Fensterscheiben eines McDonald's-Restaurants. Schon am Vormittag waren Autos mit Farbbeuteln beworfen worden. Nach Angaben der Behörden kam es zu insgesamt zehn Sachbeschädigungen.

Neben Bauernführer Bové explodierte eine Tränengaspetarde

Gegen 16 Uhr wurden die Demonstranten rund 400 Meter vom Kongresszentrum entfernt von einer weiteren Polizeisperre mit vergitterten Geländefahrzeugen gestoppt - die Aktivisten zogen sich darauf vorerst zurück. Militante Demonstranten starteten später einen zweiten Angriff auf das McDonald's und richteten mit Schlagstöcken erheblichen Schaden an. Ein Reklameschild mit der Inschrift «Think global - eat local» wurde heruntergerissen und verbrannt, wobei sich eine dunkle Rauchwolke in Richtung des benachbarten Seehotels entwickelte.

Auch eine Limousine in der Nähe des Hotels wurde beschädigt. Knallpetarden, Feuerwerkskörper, Stöcke und Schneebälle flogen gegen die Fassaden. Demonst- ranten rissen die deutsche, amerikanische und türkische Fahne herunter. Bauernführer José Bové und Kollegen von der Grünen Partei Italiens wurden von Tränengas eingenebelt. Einige gewaltbereite Demo-Teilnehmer mussten von eigenen Leuten beruhigt werden, bevor sich der Zug wieder in Richtung Ausgangspunkt Bahnhof Davos-Dorf in Bewegung setzte.

Ein Wasserwerfer stand zum Einsatz bereit. Die Polizei setzte dosiert Pfefferspray ein. Zweimal wurde mit Gummischrot geschossen. Die Protestierenden skandierten Parolen gegen das Forum und die Welthandelsorganisation (WTO) wie «Aufruhr, Widerstand, es gibt kein ruhiges Hinterland». Auf Transparenten hiess es: «Yankee Clinton go home.» 

Die Polizei hatte die Zufahrtsstrassen ins Landwassertal schon seit Tagen überwacht. Gestern wurden die Kontrollen intensiviert - beispielsweise auch in den mit jungen Demonstranten aus Italien und dem Tessin besetzten Car. «Das ist ein italienischer Abgeordneter», klärte eine Kundgebungsteilnehmerin einen Polizisten auf, der sich den grünen Politiker vornehmen wollte - er musste schliesslich nicht auspacken.

Auch die Cars aus Paris und dem Süden Frankreichs schafften es pünktlich nach Davos-Dorf, obwohl drei Autobusse an der schweizerisch-französischen Grenze bei Genf laut Demonstranten «blockiert» wurden - für die Polizei war dies bloss eine «routinemässige Verkehrskontrolle». Wiederum andere hatten die Kontrollen der Polizei auf den Strassen mit den Tourenskis umgangen und waren übers Weisshorn gekommen.

Das Grossaufgebot der Bündner Polizei, die dieses Jahr Verstärkung aus 19 anderen Polizeikorps bekam und erstmals von 70 Festungswächtern unterstützt wurde, beschränkte sich weitgehend auf den Schutz des Kongresszentrums und der Hotels, in denen die Prominenz abgestiegen war. 2,6 Millionen Franken soll die Aktion den Kanton Graubünden laut unbestätigten Meldungen gekostet haben.

Die Bündner Behörden hatten für den Samstag ein Demonstrationsverbot erlassen. Bereits am frühen Nachmittag waren drei Gleitschirmflieger, darunter der bekannte Schweizer Umweltaktivist Bruno Manser, in Davos gelandet und hatten die Konferenzteilnehmer auf einem Transparent aufgefordert, mit Herz zu entscheiden. Sie wurden von der Polizei für eine Personenkontrolle vorübergehend festgenommen. 

Sonntagszeitung 30.1.00
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Gewaltsame Ausschreitungen bei verbotener Demonstration in Davos 

Davos (AP) Ungeachtet eines Demonstrationsverbots haben im schweizerischen Davos am Samstag mehrere Hundert Menschen gegen das Weltwirtschaftsforum protestiert. Bei gewaltsamen Ausschreitungen zwischen Demonstranten und der Polizei wurde ein Beamter verletzt. Die rund 500 Aktivisten, die mit Bussen aus der gesamten Schweiz sowie aus Italien und Frankreich angereist waren, durchbrachen bei ihrem Marsch in Richtung des Kongresszentrums drei Polizeisperren und beschädigten die Fensterscheiben eines McDonald's-Restaurant. Die Polizei gab Warnschüsse ab und setzte Tränengas ein.

Die Demonstranten, darunter der französische Bauernführer Jose Bove, skandierten Parolen gegen das Forum und die Welthandelsorganisation (WTO) wie "Aufruhr, Widerstand, es gibt kein ruhiges Hinterland". Zahlreiche von ihnen erschienen in Skikleidung und waren mit Holzlatten ausgerüstet. Bereits am Nachmittag waren drei Gleitschirmflieger als Protest gegen die Konferenz in Davos gelandet, darunter der Schweizer Umweltschützer Bruno Manser.

29.1.00
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Bei einer Demonstration gegen das WEF wird ein Polizist verletzt 

DAVOS - Bei einer unbewilligten Demonstration gegen das Weltwirtschaftsforum in Davos ist es zu ersten Ausschreitungen gekommen. Rund 1000 Demonstrierende durchbrachen zwei Polizeisperren. Dabei wurde ein Polizist am Kopf verletzt. Über Schwere und Ursache der Verletzungen gibt es zur Zeit keine Angaben. 

Zu der Kundgebung waren WTO-Gegnerinnen und Gegner aus der Schweiz, Italien und Frankreich angereist. 

(29. Januar 2000 17:38) Berlin online
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Protests mar Davos meeting 

Boisterous group smashes windows, starts bonfire; but held in check by police 

By Staff Writer Tom Johnson 

January 29, 2000: 11:13 a.m. ET

DAVOS, Switzerland (CNNfn) - Windows were smashed, signs torn down and several Swiss policemen were injured Saturday as more than 1,000 demonstrators attempted to disrupt the World Economic Forum here, but a tight wall of police kept the protestors well away from the conference center where President Bill Clinton spoke to the conference a few hours earlier. 

Shortly after 4 p.m. local time (10:00 a.m. ET), several protestors in the boisterous crowd began ripping down and setting fire to several wooden billboards that run along the main promenade in this normally-peaceful town high in the Swiss Alps. President Clinton was not in the conference center when the protests began. 

Police spokesman Alois Hafner told CNN that some of the injured policemen suffered severe head wounds. He said some demonstrators had also been injured, and that two have been arrested. 

McDonalds a target of protestors

The McDonalds' restaurant that lies near the town's entrance was a particular target as protestors destroyed its signs, smashed its windows using bottles and carried signs berating the restaurant for killing animals. 

However, the group was kept nearly a mile from the Congress Center near the center of town by two lines of Swiss police, who blocked the road with three police vans with a fence attached to their bumpers. 

A small group was initially allowed to progress slowly up the town's main road, but were eventually stopped by police. Eyewitness said the police were exercising restraint even as they were being pelted with snowballs from the protestors. The protestors did remove several steel, waist-high barriers from outside one of the town's many hotels and began ripping down flags, chanting and making speeches, but did not approach the more than 40 police officers standing outside its doors. 

A Time magazine correspondent told CNN six or seven protesters were subdued with tear gas after they started banging sharpened wooden spikes against riot fences. 

Protests coincide with Clinton speech

The protests were scheduled to coincide with President Clinton's visit to WEF, although the total number of protesters was much higher than expected. Davos is a secluded location with temperatures often falling below 0 degrees - two factors local officials believed would limit the number of protesters to a few hundred. 

Earlier in the day, Clinton gave a passionate speech urging more countries to adopt open trade policies. The protests follow similar, but more violent, anti-trade protests in Seattle. Clinton was reportedly in a nearby hotel meeting with Palestinian leader Yasser Arafat and U.S. business executives and was not in any danger from the protests. 

World Trade Organization talks in December were marred by clashes between police and anti-WTO demonstrators in Seattle, Washington 

According to CNNfn President Shelby Coffey, who was attending the conference, most of the protestors were young and dressed in ski gear - a popular outfit in this exclusive resort town that typically serves as a winter haven to many of the world's most powerful business and political leaders. 

The crowd seemed to represent a hodgepodge of political agendas. Some held signs condemning the use of biogenetics to reproduce identical animals. Others touted environmental concerns. Still others chanted anti-free trade messages. 

But many simply appeared to be enjoying the show. One protestor lit several sticks and began juggling them. Another entertained the crowd by placing a flaming stick down his throat. All of this occurred as area residents and visitors stood and watched from sidewalks and rooftops in a peacefully falling snow.

cnn
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