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Stellungnahme der Antifaschistischen Aktion Berlin zum Vergewaltigungsvorwurf gegen einen Mann aus der Friedrichshainer Szene

Durch die in der Szene verteilten Flugblätter er-fuhren wir, daß es gegen einen Mann aus der Frie-drichshainer Szene einen Vergewaltigungsvorwurf gibt.
Da er auf dem Flugblatt der AAB zugerechnet wird, erklären wir hiermit, daß der Mann nicht Mitglied unserer Gruppe ist, wobei wir uns generell nicht zu Mitgliedschaften von Personen linksradikaler Grup-pen äußern. Desweiteren unterstützen wir die Forderungen der Frau, daß sich der Mann im potentiellen Umfeld der Frau nicht blicken zu lassen hat und bei zufälligen Begegnungen zu gehen hat.

Der AAB wird im Zusammenhang mit dem Vergewaltigungsvorwurf gegen den Mann Täterschutz vorgeworfen. Aufgrund dessen erläutern wir unsere allgemeine Vorgehensweise:
Auf einer Vollversammlung wird der vorhandene Informationsstand zusammengetragen. Die Stellungnahme der Frau ist dabei Grundlage. Im Anschluß trennt sich dieVV in Männer- und Frauenplena. Die Diskussionsergebnisse werden. wieder auf einer Gesamt-VV zusammentragen. Bei der Entscheidung über den Umgang und die Konsequenzen gilt das Votum der Frauen-VV. Diese Verfahrensweise ist in unserem Grundsatzpapier festgelegt. Die Forderung, keine Diskussion über einen Vergewaltigungsvorwurf zu führen, ist für uns nicht tragbar. Der Ansatz unserer politischen Arbeit, einer offenen Gruppe, in der aktive Jugendarbeit eine zentrale Rolle spielt, beinhaltet auch die Bereitschaft und Notwendigkeit, linke Positionen immer wieder zu diskutieren, zu erklären und zu vermitteln.
 

Antifaschistische Aktion Berlin, März 1999

(aus: Interim Nr. 472)