[home]     [1.2.00] [2.2.00] [3.2.00

Berichte von Aktionen vom 2.2.00



 
Wien: Tagesbericht von Gegen-Schwarz-Blau  
Bericht vom Tatblatt

Bericht von Rosa Antifa Wien    
SOS-Mitmensch
Amsterdam: Burgers tegen racisme
Wahrschau: Demobericht


 

Aktion in Amsterdam
Mittwoch 2.2. Grossdemonstration - Laut Polizei 10.000, laut internationalen Medien 20.000 DemonstrantInnen

Um 17.00h startete eine von SOS-Mitmensch organisierte Demonstration vor der ÖVP-Zentrale, deren Besetzung dann um ca. 18.00h ohne Probleme mit der Staatsgewalt beendet wurde. Die angemeldete Demonstration ging zum Ballhausplatz. 

Unangemeldete Demo danach

Über 1000 Leute zogen weiter durch die Innenstadt. Fixpunkte waren dabei immer wieder Ballhausplatz, ÖVP-, FPÖ-Zentrale und Parlament. Strassen wurden bevorzugt gegen die Fahrtrichtung beschritten und die AutofahrerInnen zum "Hupen gegen Rechts" aufgefordert. Die Polizei war wie am Vortag präsent, schritt aber nicht ein. Die Demonstration löste sich gegen 1.00h auf. (anti-schwarz-blau-wien)

[top]


Mittwoch, 2. Februar
 
 

Die Besetzung der ÖVP-Zentrale wurde um ca. 17 Uhr beendet, während sich die TeilnehmerInnen zu der von der Plattform "Demokratische Offensive" (SOS Mitmensch, Republikanischer Club, ...)  organisierten Demonstration sammelten. Die Demo zog zum Ballhausplatz (Bundeskanzleramt und Präsidentschaftskanzlei). 

Nach der offiziellen Abschluss-Kundgebung, an der zwischen 20.000 und 30.000 Personen teilnahmen, zogen noch mehrere tausend Leute zum Parlament und dann weiter über die Zentralen von ÖVP in der Lichtenfelsgasse und FPÖ in der Kärntnerstraße kreuz und quer durch die Innenstadt. Vor dem Parlament wurde das Denkmal der Pallas Athene von unzähligen Leuten besetzt und mit Transparenten und Fahnen geschmückt. Ein Vorgang der zum Fixpunkt für alle Demonstrationen auch der folgenden Tage werden sollte. Die Polizei beschränkte sich auf den Versuch, den Autoverkehr umzuleiten, was ihr aber aufgrund der spontanen Richtungsänderungen nicht wirklich gelang. Immer wieder gerieten unzählige Autos in die zumeist gegen die Fahrtrichtung demonstrierenden Leute. Viele AutofahrerInnen drückten durch rhythmisches Hupen ihre Unterstützung der Demonstration aus. Menschen winkten aus ihren Wohnungen, schwenkten überwiegend rote Kleidungsstücke aus den Fenstern, strömten aus Lokalen, klatschten und schlossen sich oft auch der Demonstration an. Gegen 1.00 Uhr früh löste sich die Demonstration auf. Für den nächsten Tag wurde aufgerufen, sich um 17 Uhr vor der ÖVP-Zentrale zum "Alarmtrommeln gegen Rassismus" zu sammeln und Lärminstrumente mitzubringen- 
(tatblatt)

[top]


20 000 demonstrieren in Wien gegen FPÖ in der Regierung!

Obwohl nur 2 Tage angekündigt, versammelten sich gestern um 17:00 ca. 20.000 Personen vor der Zentrale der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) um gegen die von ihr geplante Zusammenarbeit mit der rechtsextremen FPÖ Jörg Haiders zu protestieren. Das selbe Gebäude wurde tags zuvor von AktivistInnen besetzt, die ihre Aktion mit dem gestrigen Abend beendeten, und sich den DemonstrantInnen anschlossen. Trotz der Ankündigungen der ÖVP gegen die BesetzerInnen strafrechtlich vorzugehen, wurde dann darauf doch verzichtet, und nicht einmal Personalien wurden aufgenommen. Dieser Umstand ist wohl auch der aufgeheizten Stimmung vor der ÖVP-Zentrale zu verdanken.
Anschliessend zogen die DemonstrantInnen zur Präsidentschaftskanzlei (der Bundespräsident hat es, zumindestens theoretisch, noch immer in der Hand die geplante Koalition zu verhindern). Hier war der von den organisierenden Menschenrechtsgruppen geplante Endpunkt der Demonstration. Dies war jedoch "einigen" der Protestierenden noch nicht genug. So zog eine Gruppe von DemonstrantInnen zur FPÖ-Zentrale, während eine andere sich zum Parlament begab. Später trafen sich die beiden Gruppen und vereinten sich zu einem Demonstrationszug von ungefähr 3.000 Personen. Die Polizei hatte ihre liebe Müh und Not den umliegenden Verkehr zu regeln, so kam es immer wieder zu grösseren Staus. Der Zug begab sich nun erneut zur FPÖ-Zentrale, die diesmal aber von der Polizei abgesperrt war, was zu einer kleineren körperlichen Auseinandersetzung führte. Nach einem längeren Aufenthalt dort, marschierte die Demo wieder weiter durch die Stadt, und um ca. 22:00 waren vor der ÖVP-Zentrale noch immer ca. 1.000-1.500 Personen auf den Beinen. Die Stimmung war äusserst gut, beinahe euphorisch und so ging es noch weiter durch die Stadt, bis sich um ca. 24:00 noch 300 Personen vor dem Parlament versammelten, in dem die ÖVP über ihre weiter Vorgehensweise beriet.

Auffallend war den ganzen Abend über, wieviele AutofahrerInnen sich mit den DemonstrantInnen solidarisierten, und keineswegs sauer waren, im Stau zu stecken. So stimmten unzählige Autos mit rhytmischem Hupen in den Protest der DemonstrantInnen ein, auch sonst gab es zahlreiche positive Reaktionen der Umstehenden. Immer wieder reihten sich auch Leute spontan in die Demo ein.

Die Polizei hielt sich eher zurück, wohl auch weil massenhafte Verhaftungen wohl kaum ein gutes internationales Bild erzeugt hätten. Lediglich die Wiener Spezialabteilung WEGA, die für ihren hohen (ca. 80%) Anteil an FPÖ-SympathisantInnen berüchtigt ist, wurde am Schluss zunehmend aggressiver.

Alles in allem ein äussert gelungener Abend, vor allem auch, weil es den Menschenrechtsgruppen nicht gelungen ist den Protest in für sie genehme Bahnen zu lenken. Weitere Protestmassnahmen für die nächsten Tage sind geplant.

Organisiert Proteste gegen österreichische Stellen und Politiker, zeigt ihnen, dass eine Regierung mit der faschistischen FPÖ nicht akzeptiert werden wird - NIRGENDWO!

Rosa Antifa Wien (RAW)

[top]


DEMONSTRATION 2. FEBRUAR
Nein zur Koalition mit dem Rassismus! Das war das Motto der Demonstration, zu der SOS Mitmensch aufgerufen hatte, nachdem auf das Auslandsecho zur Regierungsbildung bereits spontane Aktionen liefen. Um 17.00 Uhr versammelten sich nach Angaben der Polizei 15.000 TeilnehmerInnen vor der ÖVP - Bundesparteizentrale. Unter wilden Pfeifkonzerten verweilten die Meisten noch in der Lichtenfelsgasse, als sich der Demonstrationszug schon Richtung Hofburg in Bewegung gesetzt hatte und die Menschen dort auf den bereits hoffnungslos überfüllten Ballhausplatz strömten. 
     
 Wie schon am 12. November waren die VeranstalterInnen nicht auf den Ansturm gefasst. Wegen der unterdimensionierten Beschallungsanlage konnten einige die RednerInnen nicht mitverfolgen. Dafür war man selber inhaltlich am Ablauf beteiligt. "GastrednerInnen" versuchten sich beim Lautsprecherwagen. Andere hatten vorsorglich die eigenen Megaphone mitgebracht. Immer wieder klimmperte die Menge mit ihren Schlüsselbunden und skandierte: "Keine Schlüssel für Schüssel." 
(S-O-S Mitmensch)

[top]



Amsterdam:
Wir haben am heutigen Dienstag um 12:00 Uhr die oesterreische Fahne vor dem Fremdenverkehrsamt Oesterreichs in der Amsterdamer Wibautstraat  133 verbrannt.

Mit diesem Fanal beginnen wir eine Oesterreich-Boykott Kampagne, die darauf abziehlt Oesterreich wirtschaftlich zu schaedigen. Wichtigster Exportartikel Oesterreichs ist der Tourismus.

Hiermit protestieren wir gegen die sich bildende "Rechts-Rechtsextreme" Regierung, unter Vorsitz des OEVP Vorsitzenden Schuessel. Dies ist ein weiterer Schritt Joerg Haiders an die Macht. Seit Jahren treibt er die Regierenden mit offenem Anti-Semitismus und einer rassistischen Hetze gegen Auslaender vor sich her.

Die zahlreichen vom Ausland ausgehenden Protestnoten werden von Haider noch als Anschub fuer seine Politik genutzt. Aus diesem Grund muessen andere Massnahmen ergriffen werden. Der Boykott aller oesterreichischen Produkte, insbesondere des Tourismus trifft Oesterreich an einer empfindlichen Stelle. Viel zu spaet kommt der gestern angekuendigte Schritt der Niederlaendischen Regierung saemtliche  Diplomaten aus Oesterreich abzuziehen.

Haider steht mit seiner oesterreischisch nationalen Politik fuer Ausgrenzung von Minderheiten und Immigranten in Oesterreich. Die Zitate zur "guten Beschaeftigungpolitik Adolf Hitlers" und seine offen zur Schau gestellte Sympathie zu ehemaligen SS-Angehoerigen sind nicht nur "Entgleisungen",  sondern Programm und Wesen der Freiheitlichen (FPOE)

                 Burgers tegen racisme, 

[top]


Warschau:

Amsterdamstatement from poland:
A demonstration outside the Austrian Embassy in Warsaw took place on 2
February. It was organized by the Anti-Nazi Group (GAN), the Youth Organization of the Polish Socialist Party, and Workers' Democracy. The majority of the demonstrators were young people/students. They shouted anti-fascist slogans and handed out leaflets protesting against Haider's participation in the Austrian government.The demonstration was reported in the press and on the television. A representative of the Anti-Nazi Group was invited for a live discussion on the situation in Austria at Polish Radio 1, the biggest radio station in the country  Overall there seems to be a lot of concern about the recent events in Austria in Polish society. The topic is very much discussed in the media.

[top]