|
|
|
|
|
|
Das 3001 Kino gibt es seit 1. Mai 1991. Wir werden also sieben Jahre alt. Das 3001 befindet sich im Bezirk Hamburg Mitte. Direkt am S/U Bahnhof Sternschanze. Das ist nach vom Hamburger Hauptbahnhof zwei Stationen entfernt und zwei Stationen sind es bis Hamburg Altona. Wir liegen also genau in der Mitte. Vom S-Bahnhof sind es dann noch 100 m zu Fuss.
Wir sind das einzige gewerbliche Kino im Innenstadtbereich Hamburg (Hamburg Mitte), das nicht einer großen Kinoketten angehört. Alle anderen Kinos werden zentral gesteuert. Wir steuern selber. Das 3001 hat knapp hundert Plätze ist 6 m hoch und hat eine Leinwand von 7,50 m x 4,50 m und ist in einem ehemaligen Gewerbehof untergebracht, in dem vor 7 Jahren noch die weltberühmten Montblanc füller hergestellt wurden. Wir beginnen unser Programm täglich um 16. 00, haben vier unterschiedliche Filme pro Tag. Die letzte Vorstellung beginnt um 22.30. Wer die letzte S-Bahn um 0.45 Uhr nicht mehr bekommt, hat am Pferdemarkt eine Nachtbuslinie oder übernachtet einen Hof weiter im Hotel Schanzenstern.
Wir sind vier Leute, denen das Kino gehört. Namen tun zwar nichts zur Sache, sollen hier aber doch auftauchen. Es sind: Ralf Denecke, Rainer Krisp, Jens Meyer und Thomas (genannt Carl) Schröder.
Unsere Zuschauerzahlen steigen langsam aber stetig an, obwohl die Konkurrenz in den letzten Jahren immer mehr zugenommen hat. 1993 kam das Zeise Kino, 1996 das Cinemaxx mit 2700 Plätzen (1580 Gleismeter entfernt), 1997 der Ufa Komplex am Gänsemarkt mit 3200 Plätzen dazu.
1997 hatten wir rund 35 tausend Zuschauer.
Auch das 3001 hat Expansionspläne und das seit rund drei Jahren. In unmittelbarer Nähe auf dem Gelände der ehemaligen Gewürzfabrik Hermann Laue soll an der Ecke Sternstrasse/Kampstrasse ein Gewerbebau mit Wohnungen entstehen. Mit dem Bauherren sind wir seit zwei Jahren in Verhandlungen für ein Kino mit drei Leinwänden und insgesamt 400 Plätzen im Erdgeschoss und Untergeschoß. Die Pläne sind fertig und entsprechen weitgehend unseren Vorstellungen. Das Projekt läuft bei uns unter dem Namen "4001 Kino". Achsoja der Name. Der ist 1989 entstanden. Da gab es (ohne das angekaufte Gebiet hinter der Elbe) in Deutschland (BRD) 30tausend Tankstellen, 20tausend Bankfilialen und 3tausend Kinos. Da haben wir uns eben 3001 Kino genannt. Dadurch landen wir in der Computersortierung oft ganz oben, manchmal unter D und bei der Telekom auf der letzten Seite, was auch nicht so schlecht ist.
Am 1. Mai 1998 gibt es wieder ein Geburtstagsprogramm, das um 16.00 Uhr mit dem russischen Film "Leuchte mein Stern, leuchte" beginnt. Um 18.00 Uhr gibt es den Film von Ken Loach "Riffraff" im Original mit deutschen Untertiteln. Um 20.30 folgt "Der diskrete Charme der Bourgeoisie" und um 22.30 gibt es eine lange Nacht mit den beiden Thälmannfilmen aus der DDR. Zuerst wollten wir die lange Nacht "Thälmannsplatternight" nennen, aber um die Freunde des Splatterfilms nicht zu enttäuschen, haben dann umgetitelt in "Die Nacht der roten Fahnen".
Hamburg 26. 3. 1998
Jens Meyer
|
|
|
|
|
|