Populismus
Während wir die politisch-programmatische Linie der Schill-Partei als autoritären Neoliberalismus bezeichnen, ist der Politikstil (rechts)populistisch, denn er
baut auf eine charismatische Führerfigur, die als Identifikationsfigur taugt.
konstruiert den Gegensatz "einfaches Volk" gegen „Establishment", bei dem nur die charismatische Führerfigur den "wirklichen" Volkswillen erfassen und sich zu seinem Sprecher machen kann.
verwendet eine radikale Vereinfachung, bei der der Populist einen Widerspruch zwischen der eigenen konkreten und verständlichen gegenüber den abstrakten und undurchsichtigen Aussagen der ‘Mächtigen‘ aufbaut. Propagiert werden radikal-einfache Lösungen, die bewußt an der Oberfläche der komplexen gesellschaftlichen Probleme bleiben.
greift auf eine Vorurteils- und Angstpolitik zurück, bei der unterschwellig oder offen auf Freund-Feind-Bilder zurückgegriffen wird, deren Sündenböcke AusländerInnen oder sozial randständige Gruppen sind. Dies eröffnet die Möglichkeit gezielter Provokationen und kontrollierter Tabubrüche.
(Raschke/Tils: BDIP1/2002)