Pressemitteilung zu den Protesten gegen die PRO am 07.02.02
Pressemitteilung:        

Zu der geschlossenen Informationsveranstaltung der „Partei Rechtsstaatlicher Offensive“ und den Protesten am 07.02.02 in Neumünster
  
Über 50 SchülerInnen, AntifaschistInnen und Linke fanden sich zu der Veranstaltung, zu der öffentlich über den Holsteiner Courier und die Kieler Nachrichten eingeladen wurde, ein. Diese versuchten zunächst, die Veranstaltung zu besuchen und mit den Vertretern der „Partei Rechtstaatlicher Offensive“ zu diskutieren. Ein Vertreter dieser Partei verweigerte ihnen jedoch den Zutritt und erklärte die Veranstaltung als geschlossene, zu der nur geladene Gäste eingelassen würden. Daraufhin begannen die Abgewiesenen ihren Protest außerhalb des Holstenhallen-Restaurants vorzutragen. Sie protestierten friedlich vor der Veranstaltung und verteilten Flugblätter gegen „Ausgrenzung und neoliberale Wirtschaftspolitik“. Sie argumentierten, die „Schill-Partei“ bediene mit ihrer Politik reaktionäre Kreise des Kapitals und vertrete mit ihre Organisationsstruktur undemokratisches Gedankengut („Schill!!! –Partei“). Nach Beginn der Veranstaltung drängte die Polizei, z.T. unter Anwendung von Schlägen und mit Polizeihunden, die Protestierenden vom Holstenhallen-Gelände, da der Protest den Veranstaltern unangenehm war. Daraufhin machten die rund 50 Personen eine Protestkundgebung vor dem Gelände und zogen als Spontandemonstration in die Innenstadt, wo sie auf dem Postparkplatz eine kurze Abschlusskundgebung hielten. Auf dem Weg in die Stadt kam es zu Rangeleien mit der Polizei, da die Protestierer ihre Demonstration auf der Strasse durchführen wollten, was ihnen jedoch verweigert wurde. 
Insgesamt wurde die Protestaktion von den Demonstrierenden als Erfolg gesehen, obwohl sie ihre Kritik nicht auf der Veranstaltung vortragen konnten. 

Veranstaltungsbesucher beschwerten sich über das geringe Niveau auf dem sich die Reden und Diskussionen bewegten. Außer den altbekannten Parolen, die nicht einmal Stammtisch-Niveau hatten, war nichts inhaltliches zu hören. Hetze gegen Arbeitlose, verbunden mit dem Wunsch, ungerechte soziale Verhältnisse zu verewigen, waren die angesprochenen Themen. Jegliche Kritik an dem Idol Schill wurde als „üble Machwerke einer linken Kampfpresse“ abgetan, was die Veranstalter nicht davon abhielt, die anwesenden Pressevertreter mit durchsichtigen Komplimenten gewinnen zu wollen. Bemerkenswert erschien, dass viele der Gesprächsteilnehmer aus dem Publikum nicht aus Neumünster kamen. Die Ratsfrau A. Storke bekam von einigen der Teilnehmer Applaus für ihren kritischen Redebeitrag. Einige Neumünsteraner Bürger verließen vor dem Ende der Veranstaltung genervt den Saal. 

Die Veranstalter haben angekündigt, in Arbeitskreisen ein Landesprogramm der „Partei Rechtsstaatlicher Offensive“ zu erarbeiten, die Wortbeiträge dieses Abends lassen schlimmes erwarten. Auch CDU Politiker sollten sich überlegen, lieber demokratisch Stellung zu beziehen, anstatt wie Thorsten Geerdts, mit Sprüchen gegen die Wehrmachtsaustellung rechten Demagogen noch Vorschub zu leisten.  

Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne unter oben genannter Adresse zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen,
 

Start