DIE KINDER DES CORDOBAZO*

Der auf Band aufgenommene Bericht eines Militanten der Arbeitslosenbewegung zu den Ereignissen des 20. Dezembers. Gekürzte Fassung.
http://www.materialien.org/americas/argentina/cordobazo.html
url der spanischen Vorlage: http://www.lahaine.f2s.com/Internacional/desocupados.htm

von Cachito

(Die Arbeitslosen versammeln sich am frühen Nachmittag nach der Nacht des Ausnahmezustandes im Gemeinschaftshaus des Vorortsquartiers und bekommen im TV die Angriffe der Polizei auf die Madres de la Plaza de Mayo mit). Ich glaube, dass die Ankündigung des Ausnahmezustandes vom Abend in einem Quartier der Hautstadt anders einfährt als in einem unserer Vorortsquartiere, der Villas, wie man sagt. Hier wissen alle, dass wir Piqueteros* sind, die Nachbarn wissen es, aber auch die Milicos (Polizei und Militärs) der Zone, die politischen Jefes der Gemeinde, gegen die die Nachbarn rebellischer wurden, seit sie in der Bewegung sind, und deshalb sind die Jefes geladen auf uns. Und vor allem die Typen des Zonenkommissariats, diese klassenverräterischen Milicos, die ja oft in der gleichen Gegend wie unsereins wohnen, aber in der Polizei verpassen sie ihnen eine Ideologie des Hasses auf das Volk, ich weiss nicht, sie lassen sie glauben, sie wären was Besonderes, obwohl sie bestimmt einen Schwager oder einen Bruder haben, dem es gleicht geht wie dir und mir. In der Polizei machen sie sie praktisch zu Mördern, denn es scheint, dass sie es genießen, wenn sie vollkommen straflos einem Rumhänger im Quartier eine Kugel verpassen können ... Nun, diese Milicos haben einen irren Hass auf uns, und mit dem Ausnahmezustand waren sie zufrieden, überzeugt, es uns heimzahlen zu können. Deshalb kam es letzte Nacht in den Quartieren des Mittelstandes zu den Cacerolazos*, die sehr wichtig waren, um die Angst zu überwinden und anzufangen, es diesen Schweinehunden, den regierenden Politikern, heimzuzahlen. Das war v.a. in den Quartieren der Hauptstadt und in den Gemeindezentren, nicht wahr. So verrückt waren wir nicht, dass wir im Morgengrauen auf die Straßen gegangen wären, mit oder ohne Pfannen, mit den Milicos auf Patrouille in unseren Stadtteilen, die in dieser Nacht nur darauf warteten, uns zu schnappen und zu erschießen.

Es kam also zu einer sehr wichtigen Ergänzung in diesen zwei Kampftagen: viele Bewegungen der Arbeitslosen wie die unsere haben in den vergangenen Tagen die Temperatur steigen lassen mit den Piketts in den Supermärkten der Multis, denn wir haben nicht den kleinen Quartierladen ausgeräumt, wir gingen zu den großen Warenhäusern, wo die Multis sind, die dem Land das Blut aussaugen; wir haben stets darüber diskutiert in den Ausbildungssitzungen der Bewegung. Seit langem haben wir diesen Kampf geführt und waren jetzt in dieser Nacht auf Warteposition, aber ohne raus zu gehen. Und die Mittelschicht, die bis jetzt ihre Wut nicht massiv auf die Straße getragen hat, ersetzte in dieser Nacht unseren Protagonismus, oder besser, schloss sich dem Kampf an und ging mit den Pfannen zur Plaza de Mayo und zum Kongress, setzte sich sogar gegen die Repressionen des Morgengrauens durch. ...

Die Versammlung war kurz. Zuerst äusserten sich die Entschlossenen, zum Beispiel Quito, der vielleicht 25 Jahre alt ist, etwas weniger als ich mit meinen 32. Mit einer Leidenschaft, die ich nicht an ihm kannte, sagte er: "Wir sahen im TV, wie die verdammten Bullen mit ihren Rossen auf die Alten (Madres) losgingen, Irrer, und wir sind vor ein paar Wochen mit den Madres eine Verpflichtung eingegangen, dass wir uns zusammen tun würden im Kampf. Also, wenn sie auf die Alten losgingen, ist das so, als wenn sie auf unsere Alten losgegangen wären, Irrer, und da werde ich mich entgegenwerfen". Er sagt immer "Irrer", ja?, kürzlich hat er angefangen, "Compañeros" zu sagen. Ja, Quito war voller Tatendrang und mit all dem Engagement seit der Widerstandsdemo, die wir von der Bewegung der Arbeitslosen zusammen mit den Madres de la Plaza de Mayo durchgezogen hatten. Vorher wusste er gar nicht, wer die Madres waren, aber seit ihm bei dieser gemeinsamen Aktion klar wurde, dass er den Madres liebevoll "Alte" sagen kann, hat er sie als Zeichen des Widerstandes und der Würde adoptiert..... Die Versammlung war kurz, denn viele Compañeros und Compañeras wollten das Gelaber abkürzen, dass wir sofort aufbrechen. Aber da war das Gefühl von Angst bei einigen Compañeros und Compañeras, das wir noch lösen mussten. "Ich gehe immer an die Aktionen mit meinen drei Kindern, und jetzt wäre ich gerne dort dabei mit den Compañeros, aber ich kann meine Knirpse bei niemandem lassen, und ich habe Angst sie mitzunehmen", legte eine Delegierte einer Gruppe dar, und viele Frauen stimmten dem zu.

Die Großmutter, die weder richtig sieht noch hört und auch nicht alles kapiert, fragte uns, als wir loszogen, ob wir die Arbeitseinsatzpläne verteidigen gingen. Und Marisa antwortete ihr: "Dieser Kampf ist für die soziale Veränderung, Compañera." Bei den Vorbereitungen für den Aufbruch organisierten wir uns. Zusammen mit Toto und Leo war ich für die Sicherheit zuständig, aber die Wahrheit ist, wir waren nie zuvor in so einer Konfrontationssituation wie der, die uns erwartete. Sandra, immer auf Draht punkto Organisatorischem, übernahm es, Namen und Ausweise von allen, die gingen, aufzuschreiben, für die Kontrolle nach der Rückkehr, und suchte die Nummern der Anwälte von den Menschenrechten heraus. Sie teilte mit, dass sie im Haus bleiben würde, für alle Fälle.

DIE FAHRT

Um zur Plaza zu gehen, hatten wir auf der Avenida gegenüber die Endstation des Busses zum Zentrum. Wir hatten schon bei anderen Gelegenheiten mit den Fahrern ausgehandelt, dass sie uns gratis zur Plaza de Mayo mitnehmen würden und vertrauten auch jetzt darauf. Die Ueberraschung war, als wir aufbrachen. Ich hatte die Liste nicht gesehen, und nun wurde mir bewusst, wie viele wir waren. wir mussten sogar der Rosa mit ihren schweren Atemproblemen sagen, dass sie zurück bleiben soll. Aber sie kam trotzdem mit, genauso wie René und Sixto, die alten vom Barrio gegenüber, Arbeiter ihr ganzen Leben, die mit ihren bald 70 ihre Rente verzehren sollten, die sich nicht haben, weil ihr Unternehmen die Beiträge nicht eingezahlt hat, bevor es sie dann auf die Straße stellte. Jetzt sind die Alten bei uns dabei, aber ich sag dir, die haben einen klareren Kopf als manche der 20-Jährigen, die manchmal, weil sie sich vollknallen, weniger vital sind. Don Sixto, der uns Kümmernisse kaum je eines Wortes würdigte, näherte sich mir im Bus und sagte: "Ich war 15 und begleitete meinen Vater am 17. Oktober" (1945, als eine riesige Demo Perón vor seiner ersten Präsidentschaft aus dem Knast holte). Nur das sagte er mir, daraufhin sass er wieder auf seinen Platz und blickte hinaus. Der Alte war am 17. Oktober dabei gewesen! Und jetzt, wo er das sagte, glänzten ihm die Augen. Mir zitterten die Füsse auf dieser Fahrt bis zur Plaza. Nicht mal mit einem Tank würden mich diese Milicos aufhalten! Trotzdem, als wir aus dem Bus ausstiegen, sechs Blöcke von der Plaza weg, spürte man das Tränengas und wir sprachen mit ihnen, mit Rosa und den Alten, dass sie zurückkehren sollten. Etwas traurig, aber wissend, dass er das Gas und die Rennerei nicht mithalten könne, drückte mir Don Sixto die Hände. Das gab mir zweitausend Kilo Energie.

Ah, aber stopp! Noch vor der Plaza, wir waren, wie gesagt eine Menge, ausser den Alten und Rosa alles junge Frauen und Männer. Unter den Bedingungen des Ausnahmezustandes, die ich dir für unsere Barrios geschildert habe, mussten wir den Weg bis zur Einsteigestelle vorsichtig zurücklegen und die Lust unterdrücken, das Lied zu singen vom Belagerungszustand, den sie sich in den Arsch stecken sollen. Als wir zur Endstation gelangten, bemerken uns zwei Streifen und von jeder steigen vier Milicos mit ihren Kurzgewehren und stellen sich wie zum Schießen auf. Zum Glück hießen uns die Fahrer gleich in verschiedene Busse einsteigen, damit wir nicht so auffallen, und weg. Kaum waren wir abgefahren, fragten wir den Chauffeur nach der Position seiner Gewerkschaft, der UTA, die in der CGT* von Moyano ist. "Wie immer, wenn die Kartoffel heiss ist, verstecken sie sich unter dem Bett, und nachher wirst du sehen, dass sie mit den Sprüchen ankommen, wie toll das Volk sei etc. Sie sind die gleiche Scheisse wie die Politiker". Nach zwanzig Blöcken fährt eine Polizeipatrouille vor den Bus, den sie anschließend umzingeln. Durch die Fenster zielen sie auf uns und schreien zum Fahrer: "Du bist von der 147? Dir haben sie den Kleinbus besetzt? Mit einer dieser kleinen Haltungen, die aber große Situationen entscheiden, antwortet der Chauffeur, ne, die hier haben alle ein Ticket, den Wagen, den die Arbeitslosen genommen haben, fuhr in eine andere Richtung. Sie musterten unsere Unschuldsminen und glaubten dem Fahrer. Was für ein toller Typ! Diese Haltung und der eine oder andere Passagier, der nicht zur Plaza wollte, aber uns Glück wünschte, nicht nur, dass wir Recht hatten, sondern dass sozusagen hinter uns die Kraft eines ganzen Volkes stehe, die Kraft der einfachen Leute wie dem Fahrer.

Wir stellten sicher, dass die Compañeros, die Mühe haben würden mit Atmen und Laufen, ins Barrio zurückkehrten und gingen darauf zur Avenida de Mayo, von wo aus die zentrale Aktivität für die Rückeroberung der Plaza laufen würde. Wir waren zwei Blöcke entfernt, 200, 300 Leute an jeder Ecke. Weisst du, an was ich gedacht habe, kaum waren wir dort angekommen und ich all die Genossen und Genossinnen gesehen habe? An das, was wir manchmal in der Bewegung diskutiert haben, dass wir alle gleich sind, dass wir nicht wollen, dass unter uns Führer aufkommen. Es stimmt, was einige Zeitungen schrieben: Steine geschmissen und dem Gas getrotzt haben von Büroangestellten bis zu Dozenten, Erwachsene und Kinder, wir waren da, andere, vermutlich von der Uni. . An diesem Nachmittag sind wir zusammengekommen, wir, die es schafften, aus den Armutsquartieren von Groß-Buenos Aires auf die Plaza zu gelangen, mit der Jugend des Mittelstandes und den Bankangestellten hinter den gleichen Barrikaden.

"SIE HABEN IHN UMGEBRACHT".

In diesem Moment begannen die Genossen hinter uns zu schreien: "Sie haben ihn umgelegt". Der Negro war an jener Kreuzung, und er rennt zu uns und erzählt: Bei der letzten Flucht, durch das Gas verursacht, als einige der Jungs gelähmt waren, ohne gehen zu können, steigt einer der Milicos von seinem Motorrad und feuert dem Jungen, der gekrümmt versucht, Luft zu bekommen, mit Blick auf den Boden, einen Schuss direkt in die Schläfe. ... wir versammelten alle, die wir konnten, redeten über das Vorgefallenen und analysierten: Die Scheisskiller würden die Barrikaden mit Schusseinsatz räumen. Verdammte Dreckschweine! Ich weiss wirklich nicht mehr, ob ich es hinaus oder in mich hinein geschrieen habe. Und da, wo es sehr deutlich war, dass sie notfalls mit Waffengewalt ihrer Arroganz zur Geltung bringen würden, dachte ich, dass sie bestimmt schießen, weil sie die Hosen voll haben, und erst recht jene, die ihnen den Befehl dazu erteilten, dort in der Casa Rosada. Sie hatten Schiss, dass wir die Plaza erobern, in die Rosada eindringen und sie aufhängen würden, was sie verdient haben, wie Juan in der Vollversammlung gesagt hat. Und weisst du was, der Gedanke an meinen Jungen verfolgte mich, der im zweiten Jahr die Schule verliess um zuhause zu helfen, und ich will nicht, dass meinen kleineren Kindern das auch passiert. Deshalb wollte ich auf die Plaza, ich wollte, dass wir den Platz füllten, damit diese Manager vom IWF sehen, dass, wenn wir uns entschieden haben, sie uns nicht mehr forrear, ich dachte sogar, wartet bloss, bis wir mit Kugeln ankommen. Nun ja, immer mehr Gas, wir an dieser Straßenecke besprachen uns schnell, einige schlugen vor, über die Parallelstraße hin zu gelangen, bis einer sagte, ich erinnere mich genau an die Worte: "Hör auf, Bruder, die verpassen uns Blei und wir haben noch nicht einmal Molotov Cocktails!"

Danach sagten sie, in der 9 de Julio kämen viele Leute an und wir zogen uns dorthin zurück. An jeder Kreuzung, die wir aufgaben, machten wir Barrikaden und zündeten sie an, damit sie weder mit Panzerwagen noch Motos durchkämen. Um ehrlich zu sein, die ersten Male machte ich alles kaputt, was mir in die Finger kam, ich konnte das Bild des Blutes des hingerichteten Compañero an der Kreuzung Chacabuco und Avenida de Mayo nicht vergessen, auch nicht die Idee, dass meine anderen vier Kinder die Mittelstufe in einer würdigeren Zukunft beenden könnten. Aber es stimmt, an jeder Ecke war jemand, ob du ihn kanntest oder nicht, der die "Ziele" angab. "Das nicht, das ist ein Familienwohnblock. Das ja, das gehört zu einer privaten Pensionskasse".

JUSTICIA POPULAR

Das ganze Zentrum von Buenos Aires war verraucht wegen der abgefackelten Banken. Ein großer Typ, über 50, half, die Mobilien einer Bankfiliale herauszutragen, um sie ins Feuer zu schmeissen. Dabei schrie er in eine TV-Kamera: "Das sind die Komplizen von Cavallo, die uns alle ruiniert haben, jetzt werden wir sehen, ob sie uns ein wenig respektieren und das Land verlassen". Und danach unternahm er große Anstrengungen, damit ein paar Rumhänger nicht die Computer klauten: "Hier stehlen wir nichts, Compañeros, lasst uns alles klein schlagen, was sie dem Volk gestohlen haben, aber lasst uns nicht anfangen zu stehlen, denn wir sind nicht dafür hergekommen, wir sind gekommen, um sie kaputt zu machen". Die Typen sind so Taschendiebe in den großen Bahnhöfen. Ich glaube, sie waren überrascht, dass jemand sie Compañeros nannte, oder was weiss ich, jedenfalls rollten die Bildschirme und Computer, die sie grade noch abstauben wollten, jetzt über die Straße. Ich weiss nicht, auch wenn sie von Vandalismus und all dem reden, ich glaube, es war da auch etwas von Gerechtigkeit in all dem, was passierte, nicht? Was weiss ich, Alter, dass manchmal auch sie verlieren!

Nachher, du weisst, die Feste bei der Ankündigung vom Fall der Regierung, die Zivilautos ohne Nummernschilder auf der 9 de Julio, aus denen sie auf die Menge schossen, der Rückzug im Morgengrauen zur Station der Mikrobusse. Dort musste man die Euphorie schon ein wenig zurückhalten, wir waren jetzt weniger, und überall Zivile. Wir trugen ein paar Münzen zusammen und dank der Komplizenschaft der Fahrer und trotz der starken Polizeipräsenz, stiegen viele ein und lösten wenige ein Billet. Das Misstrauen einem Passagier gegenüber, der ein Spitzel sein konnte, liess uns die Freude zurückhalten, bis wir nahe beim Barrio ausstiegen. Zum Glück passierte nichts und wir kamen alle wohlbehalten an.

Wir gingen zum Gemeindehaus und ließen, schon im Barrio, unserer Freude freien Lauf. Die Compañeros warteten dort auf uns und empfingen uns mit Liedern und Applaus. Andere Nachbarn fragten, ob wir alle heil wären, ob einer verletzt sei. Die Alten beglückwünschten uns voller Emotionen. Die Tana schlug eine Ehrung der Motoqueros* vor, die ihre Haut riskiert hatten und die Verletzten transportierten, die Pferde der berittenen Polizei mit spitzen Stecken angriffen, Steine transportierten und die Infos von einem Ort zum anderen brachten. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir schon von zwei gefallenen Compañeros, die Motoqueros waren.

UND WAS JETZT?

Wie das jetzt weitergeht? Woher soll ich das wissen? Wir haben eben ein paar Schweinhunde verjagt, aber es bleiben noch reichlich. Das war nicht, wie ich an der Versammlung vom Donnerstag übertrieben habe, eine soziale Revolution. Dafür fehlt noch viel. Wir wissen, und das haben wir schon immer besprochen, in den Ausbildungsgruppen der Bewegung, in den politischen Diskussionen, wo es um die Zukunft geht, von der Notwendigkeit einer sozialen Veränderung. Eines unserer Lieder sagt: "Alle auf den Misthaufen schmeissen und die Arbeiter an die Regierung", nicht? Was aber fest seht, ist, dass jetzt das ganze Volk, die Arbeiterinnen und Arbeiter, wir, die Arbeitslosen, dass wir jetzt viel stärker geworden sind für diese soziale Veränderung als vorher. Ich glaube, wir wissen es und auch sie, die politische Klasse und die Milicos, die die Hose schön voll hatten, und auch die Herren der wirtschaftlichen Macht, die jetzt zumindest viel besorgter sind als vorher. Wir haben es schon untereinander besprochen, wir haben keine Erwartung in die Regierung, die jetzt kommen kann, denn sie wird allenfalls ein wenig in Assistenzialismus machen und, bestimmt, die Repression verstärken, denn sonst hört das nicht auf.

Und wenn wir verlieren, denn das kann der Fall sein, nicht, denn wir haben die Rebellion ja nicht erfunden, vor uns gab es andere, wenn es uns heute so geht, dann, weil diese Compañeros nicht gewonnen haben. Also denke ich, ist es möglich, dass wir verlieren, und wenn das so ist, wenn dann meine Kinder, die heute 15, 8, 6, 4 und 3 Jahre alt sind, in meinem Alter sein werden und es um alles weiterhin schlecht bestellt sein wird und ihre Kinder Not leiden werden, und mich dann eines anfährt: "Alter, was hat deine Generation gemacht, dass dieses Land so beschissen dran ist?", dann werde ich ihm erzählen können, dass wir verloren haben, aber dass wir das Beste von uns gaben, so wie wir es jetzt tun, das Beste von uns, damit dies alles ändere. Jedenfalls, so wir sagten, dass wir die Soziale Veränderung schon ab jetzt anteigen, können wir nach der Volkspassion vom 20. Dezember das Gleiche vom Sieg sagen: Jenseits des Ausganges haben wir jetzt angefangen, ihn zu erringen.

Cordobazo: Aufstand im Juni 1969 gegen die Diktatur mit Schwerpunkt in der Stadt Córdoba, getragen von einem Bündnis von ArbeiterInnen und StudentInnen. Nach extrem heftigen Kämpfen militärisch niedergeschlagen, bedeutete der Cordobazo zugleich den Beginn eines neuen Kampfzyklus, dessen Guerillas erst in der Militärdiktatur ab 1976 zerrieben werden konnten.

Piqueteros. Bezeichnet seit 1996 die Arbeitslosen, welche mit brennenden Reifen Straßen blockieren. Eine autonom organisierte, dezentrale Kampfbewegung. Zurück nach oben

Cacerolazos. Von cacerola, Pfanne.

CGT. Peronistische Gewerkschaft.

Motoqueros: Austräger, Eilkuriere etc. mit Kleinmotos.


Struggles in Argentina | www.agp.org